Hilden Unfall im Bad: 18-Jähriger noch in Klinik

Hilden · Er gibt schon wieder Interviews und lässt sich von großen Boulevardblättern ablichten. Aber erkannt werden möchte er nicht – und seinen Namen will er auch nicht in der Zeitung lesen.

 Der junge Mann, der am Wochenende beim Sprung vom Zehn-Meter-Turm im Waldbad verunglückte, lag am Mittwoch immer noch im St.-Josefs-Krankenhaus.

Der junge Mann, der am Wochenende beim Sprung vom Zehn-Meter-Turm im Waldbad verunglückte, lag am Mittwoch immer noch im St.-Josefs-Krankenhaus.

Foto: Tinter, Anja

Er gibt schon wieder Interviews und lässt sich von großen Boulevardblättern ablichten. Aber erkannt werden möchte er nicht — und seinen Namen will er auch nicht in der Zeitung lesen.

Der junge Mann, der am Wochenende beim Sprung vom Zehn-Meter-Turm im Waldbad verunglückte, lag am Mittwoch immer noch im St.-Josefs-Krankenhaus. "Wenn er hustet, hat er immer noch Schmerzen. Sie wollen ihn noch zur Beobachtung da behalten, aber er will eigentlich raus," erzählt sein Freund und derzeitiges Sprachrohr, Kevin Meister. Sein Freund habe sich bei seinem gefährlichen Sprung am Sonntag eine Milzverletzung zugezogen.

"Er hat eine Blutblase in der Milz. Wenn die platzt, dann muss er sofort wieder operiert werden wegen innerer Blutungen." Das Krankenhaus wolle, dass er sich noch schone und keine schweren Lasten hebe, aber sein Freund sei ungeduldig: "Am ersten August sollte er eigentlich eine Ausbildung anfangen, aber das geht ja nun nicht."

Der 25-jährige Kevin Meister war zusammen mit dem 18-jährigen Wuppertaler im Waldbad, als es geschah. "Er wollte unbedingt vom Zehn-Meter-Turm springen, aber als er oben war, zögerte er."

Es sei das erste Mal gewesen, und der junge Mann sei bestimmt drei Minuten unschlüssig auf und ab gegangen, habe sogar gebetet, berichtet Meister. "Und ich habe gerufen: ,spring!' Aber als er keine Anstalten gemacht hat, habe ich gesagt: Komm wieder runter. Spring von einem anderen Brett." Schließlich habe sich sein Freund auf den Rand des Turms gesetzt. "Der ist im Sitzen gesprungen und dabei sofort nach vorne gefallen. Es war vorauszusehen, dass was passiert."

Kevin Meister hat den missglückten Sprung am vergangenen Sonntag gefilmt. "Mein Freund hat geschrien wie am Spieß. Aber wir haben zuerst gedacht, das sei Spaß." Erst als ein Rettungsschwimmer ins Becken sprang und dem 18-Jährigen an Land half, wurde Meister klar, dass es ernst war. "Er hatte Nasenbluten und schrie weiter." Kevin Meister hat alles filmisch dokumentiert, "weil mein Freund das wollte", beteuert er.

Inzwischen hat er ihn im Krankenhaus besucht und weiß: "Der hat etwas dazu gelernt. Den Zehn-Meter-Turm will er in Zukunft meiden." Er wolle möglichst schnell gesund werden und endlich seine Lehre antreten.

(RP/rl/ila)
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