Hilden Unbekannte zerschießen Scheiben

Hilden · In Hilden wurden die Fenster von zwei Geschäfts- und zwei Privathäusern wohl mit einer Luftdruckwaffe beschädigt.

Die Spur der Sachbeschädigung führt von Hilden-Mitte bis in den Westen der Stadt. Wie erst jetzt bekannt wurde, kennt die Polizei bisher vier Tatorte: Ein Bekleidungsgeschäft an der Kirchhofstraße, ein Wohnhaus an der Richrather Straße, ein Friseurgeschäft an der Baustraße und ein Privathaus Auf dem Sand. In allen Fällen fand die Polizei Einschusslöcher im Glas vor.

An einem Tatort wurden Reste von einem kleinen Projektil gefunden. Deshalb geht die Polizei davon aus, dass die Löcher in den Fenstern von einer "Luftdruckwaffe" stammen, also einem Luftgewehr oder einer Luftpistole. Dafür spräche, dass die Einschusslöcher ziemlich klein und die Durchschlagskraft gering seien, erklärt Ulrich Löhe, Sprecher der Kreispolizei in Mettmann. "Eine Steinschleuder lässt sich aber auch nicht ausschließen", ergänzt er.

Friseurmeister Oswald Stumpf tröstet diese Aussage wenig. Er weiß nicht genau, wann die beiden Löcher im Schaufenster und in der Ladentür entstanden sind, muss sich auf die Aussage eines Nachbarn verlassen: "Der hat am 28. April was gehört, also am Sonntagabend." Fest steht, dass er jetzt eine neue Schaufensterscheibe braucht. Seit 1977 ist er Friseur in Hilden. Zuerst hatte Stumpf einen Salon an der Gerresheimer Straße, inzwischen betreibt er seinen Ein-Mann-Herrenfriseursalon an der Baustraße.

Seit Ende April geht Meister Stumpf nur noch mit "gemischten Gefühlen" in seinen Salon: "Man hat auf meinen Laden geschossen. Für mich sind Leute, die so etwas machen, krank'", sagt er. Eine Familie, die ihren Namen nicht in der Zeitung sehen will, hatte großes Glück, dass nicht mehr passiert ist. Sie saß abends ahnungslos vor dem Fernseher, als es plötzlich knallte. Erst am nächsten Morgen habe sie festgestellt, dass ein Loch in der doppelt verglasten Scheibe war. Die Hildener erstatteten Anzeige.

Die Polizei ermittelt in vier Fällen wegen Sachbeschädigung — und Verstoß gegen das Waffengesetz: "Wenn keine Scheibe dazwischen ist, können Menschen und Tiere auch mit einem kleinen Projektil ernsthaft verletzt werden. Etwa dann, wenn das Auge getroffen wird." Luftdruckwaffen dürfen deshalb auch nur auf Schießständen benutzt werden", erklärt Polizeipressesprecher Ulrich Löhe.

Was den Tatzeitpunkt anbetrifft, ist die Polizei auf Vermutungen angewiesen. Beim Bekleidungsgeschäft kommt ein Zeitraum von drei Wochen in Frage."Bei den beiden Privathäusern wissen wir aber, dass sie am 28. April von dem oder den Unbekannten geschädigt worden sind." Beim Friseur könnte die Scheibe ebenfalls an diesem Sonntagabend zu Bruch gegangen sein. Für die Polizei geht das Anlegen auf Scheiben weit über einen "dummen Jungen-Streich" hinaus. "Das ist eine gefährliche Straftat, die entweder mit einer Geld- oder mit einer Freiheitsstrafe geahndet werden kann", verdeutlicht Löhe.

Um den oder die Täter ermitteln zu können, ist die Polizei jetzt auf Hinweise von Zeugen angewiesen: "Wer Ende April, vielleicht am 28. April, verdächtige Beobachtungen in Hilden gemacht oder vielleicht selbst geschädigt worden ist, sollte sich bei der Polizei in Hilden unter 02103 8986410 melden. Wir sind für jeden Hinweis dankbar", sagt der Polizeisprecher der Kreispolizei in Mettmann.

(RP)
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