Hilden Umkleide-Container für Platz Schützenstraße

Hilden · Für einen Neubau von geschätzt 775 000 Euro fehlt der Stadt zurzeit das Geld. Deshalb sollen zwei Umkleide- und ein Lagercontainer als Übergangslösung aufgestellt werden.

Die Sportvereine AC Italia, FSV Mädchenpower und der Marokkanische Sportverein wünschen sich eine Erweiterung der Umkleiden am Sportplatz Schützenstraße. In der Tat fehlen dort Umkleiden mit Duschen und Toiletten, hat die Verwaltung festgestellt. 40 Prozent der Nutzer seien Mädchenfußballmannschaften.

Problem: Der Neu- und Umbau der Umkleiden würde geschätzt rund 775 000 Euro kosten. Geld, das Kämmerer Heinrich Klausgrete derzeit nicht hat. Im aktuellen Haushalt klafft ein Defizit von 5,8 Millionen Euro, 2015 bis 2017 fehlen elf Millionen Euro. Hinzu kommt: Ab 2015 muss Hilden mit zwei Millionen Euro weniger Schlüsselzuweisungen von Land und Bund auskommen.

Deshalb hat Sportdezernent Reinhard Gatzke dem Fachausschuss gestern abend eine Übergangslösung vorgeschlagen. Durch das Aufstellen von zwei Umkleide- und einem Lagercontainer könnte insbesondere dem FSV Mädchenpower "sehr geholfen" werden. Kosten: einmalig 5000 Euro für die Aufstellung und rund 13 200 Euro Unterhaltungskosten jährlich. "Wir benötigen eine Interimslösung, um kurzfristig die Situation auf der Sportanlage Schützenstraße zu verbessern", appelliert Sven Klose, Vorsitzender des FSV Mädchenpower Hilden, auch im Namen des AC Italia Hilden und des Marokkanischen Sportvereins an die Stadtverordneten. Auch die FDP-Fraktion hat sich mit einem Antrag für ein Container-Provisorium stark gemacht.

Der Fachausschuss stimmte gestern abend der Übergangslösung zu. Und setzte sich damit über den Kämmerer hinweg. Klausgrete hatte angemerkt: "Weitere Haushaltsmittel (...) für die Anmietung von Containers sind zurzeit aber nicht finanzierbar." Die Planung des Umkleiden-Neubaus kostet 37 000 Euro. Ob das Geld bewilligt wird, will der Rat im Rahmen der Haushaltsplanberatungen Anfang 2015 entscheiden - weil dann erst alle Zahlen auf dem Tisch liegen. Ob und wann gebaut wird, soll erst Anfang 2016 entschieden werden. So lange werden die Vereinssportler auf jeden Fall mit der Übergangslösung leben müssen. Seit 2000 hat die Stadt Hilden rund 17 Millionen Euro in ihre Sportstätten-Infrastruktur investiert. Das sei gut und richtig gewesen, meint Sportdezernent Reinhard Gatzke.

Die Zahl der Kicker in Vereinen wuchs von 1454 (im Jahr 2000) auf 2205 (Januar 2014). Besonders die Zahl der Kinder und Jugendlichen habe sich im gleichen Zeitraum von 659 auf 1124 fast verdoppelt. Die Zahl der Fußballerinnen versechsfachte sich von 31 auf 181. Nachdem der Sportplatz Schützenstraße 2012 (als letzter Ascheplatz) Kunstrasen erhielt, erlebte auch der FSV Mädchenpower mit aktuell über 140 Mitgliedern einen Boom, bestätigt Vorsitzender Sven Klose.

(RP)
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