Hilden Trotz Corona 50.000 Gäste im Waldbad

Die Freibadsaison in Hilden ist zu Ende. Die Stadtwerke ziehen angesichts der Umstände eine durchwachsene Bilanz. Seit Montag ist das Hildorado geöffnet. Ebenfalls im Schichtbetrieb und mit strengen Hygienevorschriften.

 So voll wie 2019, aus diesem Jahr ist dieses Foto, war es diese Saison nicht. Nur 50.000 Gäste kamen ins Waldbad.

So voll wie 2019, aus diesem Jahr ist dieses Foto, war es diese Saison nicht. Nur 50.000 Gäste kamen ins Waldbad.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Hilden (tobi) Mit einem sonnigen Finale ist die Freibad-Saison am Sonntag zu Ende gegangen. Knapp 50.000 Menschen haben in diesem Jahr das Waldbad besucht – fast die Hälfte der Gäste kam im heißen August, erklärt Stadtwerke-Sprecherin Sabine Müller. Normalerweise finden rund 100.000 Menschen den Weg ins Schwimmbad an der Elberfelder Straße. Selbst in kühlen, verregneten Saisons zählte das Waldbad sonst mindestens 70.000 Besucher. Doch durch die Corona-Krise konnten die Stadtwerke das Waldbad in diesem Jahr erst später öffnen – und dann auch nur unter besonderen Hygiene-Bedingungen sowie in einem Schichtbetrieb mit höchstens 700 Besuchern pro Zeitfenster.

Die Stadtwerke zeigen sich durchaus zufrieden mit der Saison unter erschwerten Bedingungen. „Das Wetter spielte zumindest in der zweiten Hälfte der Sommerferien mit“, so Sabine Müller. „Schulferien und warmes Sommerwetter ist die ideale Kombination für gute Besucherzahlen“, erklärt Ingo Paßenheim, Leiter der Hildener Bäder, „Das ist auch typisch für ganz normale Saisons.“ Auch wenn die Liegewiese noch Platz für mehr Gäste gehabt hätte, so begrenzte der Platz im Wasser die Gästezahl, denn auch dort mussten die Abstandsregeln eingehalten werden.

 Im Waldbad galten wegen der Corona-Pandemie strenge Hygienevorschriften, die auf Tafeln erklärt wurden.

Im Waldbad galten wegen der Corona-Pandemie strenge Hygienevorschriften, die auf Tafeln erklärt wurden.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Abstandsregeln im Becken und auf der Liegewiese, die Beschränkung auf zunächst 300, später dann 700 Besucher pro Zeitfenster, Maskenpflicht im Umkleidebereich und in den WC-Anlagen sowie teilweise gesperrte Duschen nahmen die Gäste ohne großes Murren hin. Kritik ernteten die Stadtwerke jedoch für die Möglichkeiten der Ticketbuchung. Die Eintrittskarten konnten ausschließlich im Internet bestellt werden. Davon ließen die Waldbad-Betreiber bis zum Schluss nicht ab. Einige RP-Leser, die Grünen und die Arbeitsgemeinschaft „Verbraucher im Kreis Mettmann“ hatten diesen Weg kritisiert. Das Verfahren benachteilige Ältere und Familien mit geringem Einkommen, die nicht über die erforderlichen technischen Voraussetzungen verfügten. In Ratingen konnten Freibad-Besucher Tickets nicht nur online kaufen, sondern jetzt auch telefonisch. Damit kamen die Stadtwerke Ratingen Kunden ohne Internetzugang entgegen.

Die Hildener Stadtwerke haben durch die Online-Buchung den Verwaltungsaufwand klein gehalten. Jeder Besucher musste sich vorher registrieren und erhielt dann einen QR-Code, der am Eingang und am Ausgang eingescannt worden ist. So war sichergestellt, dass die Nachverfolgbarkeit bei einem Corona-Verdachtsfall sichergestellt ist.

Während sich die einen über dieses Verfahren ärgerten und deswegen vielleicht fernblieben, schätzten viele Kunden das neue System. Denn so blieben lange Warteschlangen aus. „Die Stadtwerke Hilden als Betreiber des beliebten Freibades wurden durch Situationen in anderen Freibädern in ihrem Vorgehen bestätigt“, erklärt Sabine Müller. So gab es beispielsweise am Unterbacher See 600 Meter lange Schlangen und unzufriedene Besucher, die nach Erreichen der Maximalanzahl von Kunden nach stundenlanger Wartezeit nicht mehr hineingelassen werden konnten. Wer online fürs Waldbad gebucht hatte, hatte den Eintritt sicher. „Viele Besucher bewerteten die Online-Buchung als unkompliziert und bequem“, erklärt die Stadtwerke-Sprecherin.

Mit dem Ende der Freibadsaison öffnete am Montag das Hildorado – jedoch ebenfalls unter Corona-Bedingungen. So gibt es beispielsweise eine Schwimmerautobahn, einige Attraktionen sind gesperrt, es gibt mehrere Zeitfenster und Beschränkungen auf zunächst 150 Gäste. Alle Regeln sind auf der Webseite www.hildorado.de zu finden. Dort können auch die Tickets gebucht werden. „Die Online-Buchung ist weiterhin der wichtigste Weg zum Schwimmbad-Eintritt. Darüber hinaus wird das Frühschwimmen zunächst ganz ohne Online-Buchung angeboten und auch in den anderen Zeitfenstern sind Eintrittskartenkontingente für Badegäste, die die Online-Buchung nicht vornehmen können, vorhanden“, erklärt Sabine Müller.

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