Haan Trödel statt Tennis kommt bestens an

Haan · Beim wöchentlichen Trödelmarkt in der ehemaligen Tennishalle verkaufen viele Menschen alten Trödel. Die aufgestellten Tische sind für die kommenden Wochen bereits ausgebucht.

Beim wöchentlichen Trödelmarkt in der ehemaligen Tennishalle verkaufen viele Menschen alten Trödel. Die aufgestellten Tische sind für die kommenden Wochen bereits ausgebucht.

Während es am Samstagmittag draußen kräftig regnet, steht Ewald Leckebusch im Trockenen hinter seinem Trödeltisch mit jeder Menge altem Geschirr, Vasen und Glas. Denn dort, wo sonst bisher die Tennisbälle hin- und herflogen, verkauft der Wuppertaler nun seinen alten Trödel. "Das hier ist von 1950. Echtes englisches Sterling-Silber", verspricht Leckebusch und zeigt auf mehrere silberne Teekannen.

Gemeinsam mit seiner Frau ist der Wuppertaler bereits den zweiten Samstag hintereinander beim Haaner Hallentrödel in der ehemaligen Tennishalle an der Bergischen Straße. "Wir müssen bei uns Zuhause etwas ausdünnen. Über die Jahre hat sich so viel angesammelt, einige Sachen sind schon antik", sagt Leckebusch. Besonders praktisch ist, dass der Markt unter dem Hallendach stattfindet. "Irgendwann kommt der erste Schnee, dann können wir mit unseren Waren eben nicht mehr draußen stehen", weiß der Rentner. Dem Organisationsteam spricht er ein großes Lob aus. "Die Halle und die Organisation sind super", bestätigt Ewald Leckebusch.

Zu diesem Team gehört auch Christine Flieter. Zahlreichen Besuchern, die beim Bummeln durch die Tischreihen auf den Geschmack gekommen sind und bereits eine Woche später ebenfalls Trödel verkaufen möchten, muss sie im Info-Häuschen am Eingang der Halle aber gestehen, dass die vielen Tische in der Tennishalle für die kommenden zwei Wochen bereits ausgebucht sind. Das freut Ralf Barthel ganz besonders. Den Besitzer der Tennishalle machte die Not erfinderisch. "Das Tennisgeschäft war rückläufig", berichtet Barthel. Kurzerhand stellte der Inhaber der Halle Tische in der Gesamtlänge von 457 Metern auf den drei Plätzen auf und baute die Halle geringfügig um. Nun spielen die wenigen Sportler nur noch in der kleineren der zwei Hallen Tennis, in der größeren wird seit drei Wochen getrödelt. Dazwischen gibt es in einem Gastraum in der Gaststätte der Tennishalle Kaffee, Kuchen, belegte Brötchen und Süßigkeiten. "Die Leute haben außerdem die Möglichkeit, ihre Sachen hier bis zur nächsten Woche stehen zu lassen", sagt Ralf Barthel.

Erika und Kurt Conrad haben bereits einen erfolgreichen Samstag hinter sich. 150 Euro mehr als vorher hat Kurt Conrad in seiner Kasse gezählt. Von drei Metern Tisch sind nur noch 1,50 Meter mit Waren gefüllt. "Das Wertvolle ist schon weg", sagt Conrad mit einem Augenzwinkern. Behutsam decken die beiden Haaner ihre verbliebenen Waren mit einem großen Tuch ab, denn am kommenden Samstag verkaufen die Conrads beim nächsten Hallentrödel erneut. Auf die leere Fläche legen die beiden einen Kleiderständer. "Da kommt nächste Woche unsere Schwiegertochter hin", kündigt Kurt Conrad an. Beide haben sich in der Halle wohl gefühlt. "Der Trödelmarkt ist witterungsunabhängig, und es ist schön warm hier."

Das bewegte auch Marion Bieg aus Wuppertal-Vohwinkel zum Hallentrödel. Die Seniorin hat bereits ein Kinderbuch für ihre Enkelkinder ergattert. "Man hat ein Dach über dem Kopf", lobt Bieg. Für Kirsten Sänger und Christiane Wendel aus Wuppertal hat sich der Besuch mit den Kindern nur bedingt gelohnt. Sänger hat Garderobenhaken gekauft und Pokemonkarten für ihren Sohn. Wendel geht mit leeren Händen wieder nach Hause.

"Da sind viele unheimlich nette Leute an den Ständen", sagt Kirsten Sänger. "Allerdings gibt es vor allem Klamotten und viel Geschirr", bemängelt die Wuppertalerin. Vor allem gebe es eine starke Konkurrenz unter den Händlern, findet Marion Bieg. "Ich hörte, die Händler hätten deshalb auch recht wenig verkauft", sagt sie. "Vielleicht muss sich das ganze noch etwas herumsprechen", hofft Christine Flieter vom Info-Häuschen auf noch mehr Besucher in den kommenden Wochen.

Ein Haaner, der nicht namentlich genannt werden möchte, ist vom Hallentrödelmarkt beeindruckt. "Das ist ideal, falls es mal regnet. In den nächsten Wochen möchte ich auch hier etwas verkaufen", sagt er. Diesmal hat er direkt einen Parkplatz bekommen.

Denn Parkmöglichkeiten stellt Betreiber Barthel ebenfalls nahe bei zur Verfügung. Zwar stehen die Autos auch an der Straße dicht an dicht, von einem Parkplatzproblem will er jedoch nichts wissen. "Man kann ja auch bei Ostermann parken und ein wenig laufen", sagt Ralf Barthel.

(pjj)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort