Trockenheit in Hilden Unsere Gewässer trocknen aus
Hilden · Die Bäche in Hilden liegen trocken, Weiher, Teiche und Seen leiden ebenfalls – die lang anhaltende Trockenheit belastet unsere Gewässer. Die Itter bildet dabei aus einem Grund eine Ausnahme.
Historischer Tiefstand des Rheinpegels, seit Wochen keine längere Regenphase in Hilden und Haan, die Aussichten für die kommenden Tage lassen kaum auf eine Entspannung der Situation schließen – die lange Trockenperiode entwickelt sich zu einem Stresstest für unsere Gewässer. Der Garather Mühlenbach liegt seit vielen Tagen trocken, ebenso der Hoxbach. Nur an einigen Stellen steht ein wenig Wasser. Die Seen rund um Hilden haben in der Regel keinen Zu- oder Abfluss durch einen Bach, sie werden durch Grundwasser gespeist. Die Situation beispielsweise am Elbsee und am Menzelsee ist daher noch nicht kritisch, aber auch hier scheint der Pegel gesunken zu sein.
Deutlich kritischer sieht es jedoch bei den Teichen und Weihern in Hilden aus: Der Pegel des Weihers vor dem Waldbad ist zum Beispiel so stark gesunken, dass nun Steine zu sehen sind, die sonst unter Wasser liegen. Und der Teich im Stadtpark leidet unter einer starken Algenbildung.
Nur die Itter plätschert munter vor sich hin. Denn der Bach, der auch im Hildener Wappen auftaucht, kann eigentlich nicht trocken fallen. Gleich drei Klärwerke in Gräfrath, Ohligs und Hilden leiten ihr geklärtes Abwasser in die Itter. Das Wasser ist chemisch in Ordnung, aber nicht hygienisch. Das liegt an der fünfprozentigen Restbelastung mit Bakterien und Viren aus den Kläranlagen. Wer Itterwasser trinkt, stirbt nicht, könnte aber Durchfall bekommen. Die drei Klärwerke sorgen dafür, dass die Itter auch im Hochsommer nicht austrocknet. Denn aus den Klärwerken sprudelt immer ausreichend Nachschub ins Bachbett. In Trockenzeiten bestehen schon mal 80 Prozent des Itterwassers aus gereinigtem Abwasser. Im Einzugsgebiet der Itter von der Quelle in Solingen über Haan und Hilden bis zur Mündung in Benrath (insgesamt etwa 20 Kilometer) leben rund 200.000 Menschen.