Kommentar "Total erschrocken"

Düsseldorf · Glück im Unglück

A. K. hat sich in Spanien mit der Schweinegrippe infiziert. Als die 17-jährige Hildenerin dies am Montag in der Uni-Klinik Düsseldorf erfuhr, war sie zuerst "total erschrocken": "Ich hätte nie gedacht, dass ich mal was mit der Schweinegrippe zu tun habe." Die Eltern waren in den Ferien. Ihr Vater flog sofort zurück. Er versorgt seine Tochter, die jetzt allein in der Wohnung der Mutter die Quarantäne abwartet. Ihrem Freund geht es nicht besser. Er hatte sie am Bus abgeholt und ist jetzt möglicherweise auch infiziert. Beide wollten zusammen wegfahren. "Wir können aber nicht los, weil mein Freund noch nicht weg darf", erzählt A. Eine Reiserücktrittsversicherung hätten sie leider nicht abgeschlossen. E.H. hatte in Spanien hohes Fieber und Husten. "Das Fieber war aber schnell wieder weg. Da haben wir noch Witze über die Schweinegrippe gemacht", berichtet die 16-jährige Hildenerin. Die Quarantäne zu Hause sei nicht so schlimm, weil es all ihren Freunden nicht besser gehe. Wenn alles klappt, ist die 16-Jährige am Donnerstag erlöst: "Dann fahre ich zur Oma nach München." Nach Lloret de Mar würde die junge Frau zurzeit auf keinen Fall reisen: "Da werden sich sicher noch viele anstecken."

Die Schweinegrippe grassiert weltweit, auch wenn das nicht jeden Tag Schlagzeilen macht. Überall, wo viele Menschen zusammen kommen, kann man sich potentiell damit anstecken. Diese Erfahrung haben gerade 51 junge Urlauber aus Hilden gemacht. Sie hatten Glück im Unglück. Bei ihnen verläuft die Influenza offenbar relativ harmlos. Das Kreisgesundheitsamt hat rasch reagiert und alle Betroffenen informiert. Wenn sich alle an die freiwillige Absonderung halten, besteht eine gute Chance, die Schweinegrippe in Hilden wirkungsvoll einzudämmen. cis

(RP)
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