Hilden Der Mann, der gerne ausschweift

Hilden · Torsten Sträters Auto wurde während seines Auftritts in der Stadthalle Hilden aufgebrochen.

 Wird Hilden leider wohl in unguter Erinnerung behalten: Torsten Sträter.

Wird Hilden leider wohl in unguter Erinnerung behalten: Torsten Sträter.

Foto: Dieker, Klaus (kdi)

Torsten Sträter ist derzeit einer der populärsten Comedians.  Der Mann mit der schwarzen Beaniemütze begeisterte auch in der Hildener Stadthalle mit seinem feinen Gespür für alltägliche Absurditäten und mit charmanter Präsenz. Er sagt nicht „Hömma“ oder „Pass ma auf“ und das, obwohl Torsten Sträter doch aus dem tiefsten Ruhrgebiet  (Waltrop) stammt.  Er trägt kein Feinrippunterhemd, sondern stilvolles Schwarz. Sprich: Torsten Sträter stammt zwar aus dem Ruhrgebiet, das war es aber auch schon.

Alles andere, was der 52-Jährige in seinem unterhaltsamen Programm von sich gibt, sind subtile Alltagsgeschichten, überspitzt und wortgewandt, äußerst charmant präsentiert. Sein rhetorisches Lieblingsstilmittel  ist die Abschweifung,  kommt er doch von Hölzken auf Stöcksgen, wenn er etwa über seinen Berlintrip erzählen will. „Hören Sie!“ oder „Passen Sie auf““ ruft er galant in die Menge und es klingt wie „Obacht!“, wenn er die Aufmerksamkeit seines teils Tränen lachenden Publikums zurückerobern möchte. Der graumelierte Kinnbartträger quasselt sich in Grund und Boden. Der Mann ist absoluter Profi, wenn er über King Kong Filme auf Kurzstreckenflügen oder Elektroautos in Mallorcas Hinterland sinniert und immer wieder grinst er in sich hinein, so als würde er selbst über seine teils absurdesten Äußerungen lachen müssen.

Aus dem Fernsehen kennt man ihn eigentlich nur vorlesend, und so ist er doch mehr Stand up Comedian als man vorher vielleicht gedacht hätte. Das Publikum liebt Sträter  und irgendwie möchte man ihm glauben, dass „es hier bei Ihnen besonders toll war“. „Ich hab mal in Gerolstein gespielt und nach einem Schluck Wasser kommentiert: Echt lecker, diese Christinenquelle  von Aldi. Da war die Stimmung ordentlich im Keller.“

Und so hätte vielleicht auch Torsten Sträter diesen Abend mit „war nett in  Hilden“ verbuchen können- hätte: Während der Show wurde sein Ford Mustang GT aufgebrochen und Wertsachen entwendet.  Da hat auch ein Comedian nix mehr zu lachen.

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