Hilden/Langenfeld Tomra-Gruppe verlässt Hilden

Düsseldorf · Die neue Deutschlandzentrale entsteht in Langenfeld. Bis zum Jahresende 2011 muss der Umzug bewältigt sein. Expansionswünsche konnten an der Itter nicht erfüllt werden, sagte Geschäftsführer Heiner Bevers.

Hilden verliert ein innovatives Unternehmen. Die Tomra Systems GmbH mit Sitz an der Walder Straße 53 verlegt ihre Deutschlandzentrale nach Langenfeld. Gestern war dort Grundsteinlegung. Aktuell beschäftigt der Spezialist, der nach eigenen Angaben bei der Leergutrücknahme gebrauchter Flaschen und Getränkedosen Weltmarktführer ist, gut 100 Mitarbeiter in Hilden.

Laut Tomra-Manager Thomas Lückenbach seien in Hilden vor allem Vertrieb, Service, Marketing und Organisation (Buchhaltung, Personalwesen) beschäftigt. Mit Zahlen belegte Lückenbach den ungeheuren Aufschwung des aus kleinen Anfängen entstandenen Unternehmens. "Tomra wurde 1972 in einer Garage von zwei Studenten gegründet, die das weltweit erste Leergutrücknahme-System erfanden." Heute sei die Tomra-Gruppe in mehr als 50 Ländern vertreten, habe mehr als 2000 Mitarbeiter und einen Jahresumsatz von 420 Millionen Euro."

Im Umland Hildens gesucht

Tomra-Geschäftsführer Heiner Bevers sagte im Gespräch mit der RP, das Unternehmen habe mehr Platz benötigt. Doch die erwünschten zusätzlichen 600 bis 700 Quadratmeter hätten vom bisherigen Vermieter nicht im Bestand an der Walder Straße bereitgestellt werden können. "Uns ist es wichtig, dass alle Abteilungen an einem Platz sitzen." Eine Dependance wäre keine Lösung gewesen. Auch die Wirtschaftsförderung der Stadt Hilden habe nicht helfen können. Bei der Suche nach einem neuen Domizil im Umkreis Hildens ("bis nach Neuss") sei Tomra auf den Businesspark in Langenfeld aufmerksam geworden, sagte Bevers. Auch in Haan habe sich das Unternehmen umgesehen. Bis zum Jahresende muss der Umzug bewältigt sein. "Ab 1. Januar 2012 steht die bisherige Immobilie nicht mehr zur Verfügung", sagte Bevers. Alle Mitarbeiter werden an den neuen Standort wechseln, der am Katzberg nahe dem S-Bahnhof Langenfeld liegt.

22 000 Systeme in Deutschland

Das Unternehmen hat in mehr als 30 Ländern rund 65 000 Systeme installiert. Jährlich werden mehr als 30 Milliarden leerer Flaschen und Dosen über Tomra-Automaten zurückgegeben und bieten Einzelhändlern und anderen Kunden einen effektiven und effizienten Weg, diese Gebinde zu sammeln, zu sortieren und sie der Weiterverarbeitung zuzuführen. Die in Deutschland installierte Zahl von Systemen bezifferte Heiner Bevers mit rund 22 000. "Wir arbeiten täglich daran, diese Zahl weiter zu steigern", sagte der Geschäftsführer.

Langenfelds Bürgermeister Frank Schneider freute sich über den Erfolg der "schwierige Verhandlungen". Dabei konnte die Stadt mit ihrem niedrigen Gewerbesteuer-Hebesatz von 360 Punkten ebenso punkten wie durch Wohn- und Freizeitmöglichkeiten für die Mitarbeiter.

(RP)
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