Hilden THW hilft Kommunen künftig gratis
Hilden · Der Bundestag hat ein Gesetz geändert. Das neue bundesweite THW-Logistik-Zentrum in Hilden liegt im Zeitplan und soll im Herbst 2020 den Betrieb aufnehmen.
Der Bundestag hat das THW-Gesetz aus dem Jahr 1990 geändert. Das Technische Hilfswerk verzichtet künftig auf die Erstattung von Kosten, wenn es „im überwiegenden öffentlichen Interesse“ Städten und Gemeinden Amtshilfe leistet. Darüber hinaus können Ehrenamtlichen leichter für ihren Dienst freigestellt werden. Wenn auch der Bundesrat zugestimmt und der Bundespräsidenten unterzeichnet hat, tritt das neue Gesetz in Kraft. Wann das genau sein wird, ist noch offen.
„Das ehrenamtliche Engagement im THW wird künftig noch attraktiver“, erläutert Michaela Noll (CDU), Bundestagsabgeordnete für den Kreis Mettmann: „Mit einer erweiterten Kostenverzichtsregelung sorgen wir dafür, dass das THW künftig häufiger zu Hilfe gerufen wird und dadurch seine hervorragenden Fähigkeiten zum Beispiel bei Waldbränden oder Schneekatastrophen einsetzen kann. Auch neue Technik kann so besser erprobt oder verstärkt zum Einsatz gebracht werden. Bislang verzichteten Kommunen mitunter angesichts möglicher Kostenforderungen auf die Hilfe durch das THW.“
Zudem werde die Pflicht zur Freistellung von ehrenamtlichen THW-Helfern unter Weitergewährung des Arbeitsentgelts in moderater Weise erweitert. Künftig müssen Arbeitgeber ehrenamtliche THW-Helfer auch für Maßnahmen zur Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft unmittelbar nach THW-Einsätzen freistellen. Das neue Gesetz sorge in Verbindung mit einer soliden Finanzierung des THW für optimale Arbeitsbedingungen, betont die Bundestagsabgeordnete.
Das freut besonders die Stadt Hilden. Denn im Herbst 2020 will das Technische Hilfswerk hier am Westring sein neues Logistik-Zentrum in Betrieb nehmen. Es versorgt die rund 80.000 ehrenamtlichen Helfer in ganz Deutschland mit persönlicher Einsatzkleidung sowie die rund 8400 Fahrzeuge mit technischem Equipement. Die Arbeiten lägen im Zeitplan, so Thorsten Grützner, Pressesprecher für das THW NRW.
Das bestehende Zentrallager in Heiligenhaus ist marode, eine Sanierung lohnt nicht mehr. Deshalb wurde zwei Jahre lang ein neuer Standort gesucht und schließlich auf dem Industrie-Areal am Westring in Hilden (etwa 42.000 Quadratmeter Fläche) gefunden. Es wurde früher von dem fleischverarbeitenden Konzern Vion genutzt. Die Hallen für das Logistikzentrum müssen neu errichtet werden. In Heiligenhaus stehen derzeit gut 10.000 Quadratmeter Halle und 5000 Paletten-Plätze zur Verfügung. In Hilden ist ein modernes Hochregal-Lager geplant. Das THW bringt gut 60 Arbeitsplätze mit nach Hilden: Im Logistik-Zentrum werden etwa 20 Mitarbeiter arbeiten, in der Regionalstelle Düsseldorf (heute in Ratingen) gut zehn und in der Dienststelle des Landesbeauftragten NRW (heute Heiligenhaus) knapp 30.
Der Vermieter richtet die Liegenschaft her und vermietet sie anschließend an die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben. Die Bundesanstalt schließt wiederum einen Untermietvertrag mit dem THW als Nutzer der Liegenschaft. Die Höhe der Investitionskosten sei der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben nicht bekannt, da diese vom Vermieter getragen würden.
Für Hilden spricht unter anderem die hervorragende Verkehrsanbindung. Das Autobahnkreuz Hilden liegt von dem neuen Standort nur etwa vier Kilometer entfernt.