Hilden Theater zum Jubiläum

Hilden · Die Freizeitgemeinschaft Behinderte und Nichtbehinderte begeht in diesem Jahr ihr 40-jähriges Bestehen. Der freie Träger betreibt für die Stadt den Abenteuerspielplatz und zwei integrative Kindertagesstätten.

 Das Piccolino Puppentheater war mit Stück "Es klopft bei Wanja in der Nacht" bei der Freizeitgemeinschaft für Behinderte und Nichtbehinderte zu Gast.

Das Piccolino Puppentheater war mit Stück "Es klopft bei Wanja in der Nacht" bei der Freizeitgemeinschaft für Behinderte und Nichtbehinderte zu Gast.

Foto: Olaf Staschik

Dass Menschen mit geistigem oder körperlichem Handicap mittlerweile gesellschaftlich größtenteils akzeptiert und integriert sind und am öffentlichen Leben rege teilhaben, ist in Hilden auch dem Engagement der Freizeitgemeinschaft Behinderte und Nichtbehinderte (FZG) zu verdanken. "Ursprünglich war der Verein eine Selbsthilfegruppe von Eltern mit behinderten Kindern, die Lobbyarbeit betrieben hat", berichtet Bodo Seume. Ein größeres Freizeitangebot für Menschen mit einer Behinderung sei das Anliegen dieser Eltern damals gewesen, erklärt der Geschäftsführer.

Für Niederflurbusse gekämpft

In diesem Jahr feiert der Verein bereits sein 40-jähriges Bestehen. "Seitdem hat sich die Rolle von gehandicapten Menschen positiv verändert", lobt Rainer Hack. Der zweite Vorsitzende zählt einige Erfolge auf. Die Rheinbahn setze inzwischen Niederflurbusse ein. Dafür habe die Freizeitgemeinschaft und der Behindertenbeirat der Stadt Hilden gekämpft. Und die familienunterstützenden Dienste der Freizeitgemeinschaft begleiteten Behinderte im Alltag.

Mittlerweile stellen die ehrenamtlichen Mitarbeiter im Haus der Freizeitgemeinschaft hinter dem Weiterbildungszentrum Altes Helmholtz an der Gerresheimer Straße zahlreiche Angebote auf die Beine. Mittwochs und donnerstags treffen sich zwei Gruppen zu gemeinsamen Aktivitäten und Feiern. Dazu gibt es montags das Harmonika-Orchester "Notenzauber".

Die ehrenamtliche Redaktion der Tonbandzeitung "Die Brücke" spricht einmal die Woche lokale und kommunale Nachrichten für Blinde und Sehbehinderte auf Kassette. Zweimal im Monat treffen sich Behinderte und Nichtbehinderte auf dem Abenteuerspielplatz an der Richard-Wagner-Straße zum Spielen. "Wir haben schon zusammen Fußball gespielt oder Buden gebaut. Das ist erstaunlich, wie einfach das funktioniert", schildert Seume.

Neben dem ehrenamtlichen Bereich gibt es auch hauptamtliche Einrichtungen des Vereins. Am bekanntesten ist wahrscheinlich der Abenteuerspielplatz im Hildener Norden. Dort betreut geschultes Personal, Sozialpädagogen und Sozialarbeiter, die Kinder. Außerdem hat die Freizeitgemeinschaft die Trägerschaft der integrativen Kindertagesstätten Ellen-Wiederhold am Schalbruch im Hildener Norden und "Karnaper Regenbogen" im Hildener Süden übernommen. Dort sind Pädagogen, Logopäden und Motopäden beschäftigt.

Zur Unterstützung wünscht sich die Freizeitgemeinschaft nach dem Wegfall der Wehrpflicht und des Zivildienstes in allen Bereichen auch junge Menschen, die ein freiwilliges soziales Jahr dort ableisten. "Sie können dazu beitragen, das Leben dieser Menschen zu verbessern", wirbt Rainer Hack.

(pjj)
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