Hilden Vorhang auf für Lilo Wanders und Co.

Hilden · Die Theatersaison 2019/2010 verspricht einige echte Highlights: bekannte Gesichter und Inszenierungen namhafter Werke stehen ab Herbst auf dem Spielplan.

 Lilo Wanders ist zum Auftakt der neuen Spielzeit in der Komödie „Ein Käfig voller Narren“ zu sehen.

Lilo Wanders ist zum Auftakt der neuen Spielzeit in der Komödie „Ein Käfig voller Narren“ zu sehen.

Foto: Michael Reh

Ekel Alfred ist Legende. Ist Kult. Sich als Regisseur an ein solch mediales Kulturgut in Form einer Theaterinszenierung heranzuwagen, zeugt von riesigem Mut. Und genau diesen scheint Wolfram Fuchs von der Kammeroper Köln zu haben. Er lässt den Prototypen des Spießbürgertums in den 70ern, den alternden Giftzwerg aus Bochum-Wattenscheid, Alfred Tetzlaff, wieder auferstehen:  auf den Brettern die die Welt bedeuten, so auch  am 7. November um 20 Uhr in der Stadthalle.

„Wir selbst sind auf diese Aufführung sehr gespannt“, sagt Ute Holz, stellvertretende Kulturamtsleiterin, „da häufig Veranstaltungen bereits zwei Jahre im Voraus gebucht werden müssen, kaufen wir quasi oft die Katze im Sack, aber im Laufe der Jahre wissen wir eigentlich, welche Qualität wir von bestimmten Bühnen erwarten können. Ich bin mir sicher, das wird lustig.“

Die Inszenierung rund um den besserwisserischen Haustyrann ist einer von insgesamt acht vielversprechenden Abenden auf dem Theaterspielplan der kommenden Saison. Jeweils vier gehören in die Kategorie Boulevard und Theater. Den Auftakt am 26. September um 20 Uhr macht Lilo Wanders in der Komödie „Ein Käfig voller Narren“, der bekannte Travestiekünstler schlüpft darin in die Rolle der bezaubernden Zaza.

Am 26. Oktober um 20 Uhr betritt ein ganz Großer der deutschen Theater- und Fernsehszene in Hilden die Bühne. Der mittlerweile 83-jährige Horst Janson spielt die Hauptrolle in „Bis zum Horizont, dann links“ von Siegfried Hauke. In der Komödie entführt eine rüstige Rentnertruppe bei einem Rundflug das Flugzeug, um am Meer endlich ein Dasein in Freiheit zu frönen.

„Es ist gar nicht so schwer auch die berühmteren Künstler nach Hilden zu holen, was wir an Feedback von den Agenturen bekommen, ist eigentlich immer, dass sich alle bei uns recht wohlgefühlt haben und alles organisatorisch einwandfrei abgelaufen ist“, freut sich Ute Holz. Hohe Qualität, die sich anscheinend auch für das Publikum auszahlt: bereits jetzt, bevor überhaupt der Vorverkauf gestartet hat, sind die Hälfte der Eintrittskarten durch Dauerabonnements vergeben.

Wem der Sinn mehr nach Psycho und Drama steht als nach Komödie, dem sei der 14. Dezember um 20 Uhr ans Herz gelegt: in dem Thriller „Heilig Abend“ geht es um Beziehungsdramatik und Terroranschläge. Nach dem Jahreswechsel weht am 9. Januar ab 20 Uhr Berliner Wind der 20er und 30er Jahre durch die Sitzreihen des Stadthalle, dank des musikalischen Schauspiels über das legendäre Sextett „Comedian Harmonists“ .

Mit einem brisanten Thema beschäftigt sich das Kammerspiel „4000 Tage“ am 8. Februar um 20 Uhr: Nach einer Zeit im Koma erwacht Michael und hat keinerlei Erinnerung mehr an einen großen Teil seiner Vergangenheit.

Die Braunschweiger  Komödie am Altstadtmarkt hat sich an „Vom Winde verweht“ gewagt, zeigt das Stück, das unter anderem mit der prominenten Schauspielerin Manon Staché besetzt ist, am 18. März um 20 Uhr.

 Den Abschluss der Saison bietet die Bühnenfassung von „Schtonk“- einer Realsatire nach einem Film von Helmut Dietl, die sicher vielen noch in Erinnerung geblieben ist.  „Wir sind sehr glücklich mit der Auswahl und sicher dass es tolle Vorstellungen werden“, schwärmt Ute Holz, und da wir in letzter Zeit schon mal gehört haben, dass vereinzelt Besucher Probleme mit der Akustik hatten,  können ab sofort Hörhilfen mit Funkempfängern kostenfrei an der Garderobe ausgeliehen werden.“

Infos zu Abos und Einzelkarten: www.hilden.de (Kulturamt) oder 72237/ 72232

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