Hilden Theater-Abo: Stadt streicht Gutschein-Regelung

Hilden · Abonnenten der beiden Theater-Reihen (Schauspiel und Boulevard) konnten bislang eine der jeweils vier Veranstaltungen zurückgeben und erhielten dafür einen Gutschein für eine andere städtische Kulturveranstaltung. Diese Regelung ist jetzt gestrichen worden, berichten Lore und Klaus-Dietrich Kahl. Beide sind schon seit vielen Jahren treue Abonnenten. "Pro Spielzeit gab es mindestens eine schreckliche Aufführung", meint der Hildener: "Da war die Gutschein-Regelung eine gute Sache."

Beide sind sehr froh und dankbar für das Kulturprogramm, das die Stadt Hilden ihnen bietet: "Viele Hildener hatten früher ein Abo in Düsseldorf, haben das aber wieder zurückgegeben." Das Kulturamt sollte aber sorgfältiger bei der Auswahl der Stücke sein, wünscht sich Kahl: "Ich erinnere nur an den Kaufmann von Venedig, in dem zu Beginn 20 Minuten nur Espresso serviert wurde." Das Düsseldorfer Schauspielhaus habe mit solchen "Regie-Torheiten" viele Abonnenten vertrieben. Die Stücke suche Kulturamtsleiterin Monika Doerr aus, sagt Kulturdezernent Sönke Eichner: "Dabei hat sie schon seit vielen Jahren ein glückliches Händchen bewiesen. Es ist schwierig, immer für alle das Richtige zu finden." Bei den Tournee-Theatern betrage der Vorlauf zwei Jahre. Die Gutschein-Regelung sei gestrichen worden, weil die Kommune auch hier sparen müsse. Als Ausgleich könne die Karte jetzt leichter übertragen werden. Theater-Abos seien ein Zuschussgeschäft für die Stadt, so stellvertretende Kulturamtsleiterin Ute Holz. In der Reihe A deckten die Abo-Gebühren nur 13,85 Prozent der tatsächlichen Kosten, in der Reihe B 17,56 Prozent. Weitere Einsparungen wollte der Kulturdezernent deshalb nicht ausschließen: "Es könnte sein, dass wir die Zahl der Stücke in der Abo-Reihe reduzieren müssen." In der Spielzeit 2016/17 hatten 667 Kulturfreunde ein Theater-Abo gezeichnet.

(cis)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort