Hilden VRR-Stationsbericht: Bahnhöfe in Hilden und sind „noch akzeptabel“, der in Gruiten nicht

Hilden/Haan · Im Vergleich zu 2018 sind mehr Stationen in einem inakzeptablen Zustand, berichtet der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr. Für Hilden trifft das nicht zu.

 Hildener Bahnhof. Der Durchgang zwischen Bahnhofsvorplatz und Otto-Hahn-Straße wird optisch durch die Lichtinstallation geprägt.

Hildener Bahnhof. Der Durchgang zwischen Bahnhofsvorplatz und Otto-Hahn-Straße wird optisch durch die Lichtinstallation geprägt.

Foto: "Köhlen, Stephan (teph)"/Köhlen, Stephan (teph)

Viermal im Jahr erfassen die VRR-Profitester den Zustand aller Bahnhöfe und Haltepunkte im Verbundraum. Dabei wird die Gesamtbewertung einer Station in eine detaillierte Bewertung der Zugangsbereiche und Bahnsteige unterteilt. Mit Blick auf das Erscheinungsbild erhielten im Jahr 2019 131 Stationen die Bewertung „akzeptabel”, 93 Stationen wurden mit „noch akzeptabel” bewertet und in 73 Fällen vergaben die Tester das Urteil „nicht akzeptabel”. Dies waren im Vorjahr noch 61 Bahnhöfe – der Zustand der Haltepunkte hat sich folglich insgesamt weiter verschlechtert.

Der Bahnhof Hiilden erhielt die Gesamtbewertung „noch akzeptabel“. Und hat sich damit in den vergangenen drei Jahren nicht verschlechtert – allerdings auch nicht verbessert. Rot sahen die Tester bei Graffiti und Sauberkeit. Das sorgte für Punktabzug. Schon seit Dezember 2019 funktioniert der Aufzug zu den Gleisen im Bahnhof Hilden nicht.  Die Bahn spricht von Vandalismusschäden und hat ein Unternehmen mit der Reparatur beauftragt. Es geht um die Türen. Sie sind Maßanfertigungen und müssen ausgetauscht werden. Das dauert. Der Aufzug am Hildener Bahnhof ist zum vierten Mal in den vergangenen fünf Jahren für längere Zeit ausgefallen. Zuletzt im September 2018. Damals dauerte die Reparatur aber nicht so lange. Vor vier Jahren allerdings stand der Aufzug für sage und schreibe 16 Wochen still. Die Bahn war über die Situation „sehr unglücklich“.

 Der Fahrstuhl im Hildener Bahnhof steht seit Dezember still. Die Türen müssen auf Maß angefertigt werden.

Der Fahrstuhl im Hildener Bahnhof steht seit Dezember still. Die Türen müssen auf Maß angefertigt werden.

Foto: "Köhlen, Stephan (teph)"/Köhlen, Stephan (teph)

Auch der Bahnhof Hilden-Süd bekam von den Profitestern ein „noch akzeptabel“ – wie in den beiden Vorjahren. Die alten Fahrkartenautomaten stehen noch da und sind mit Graffiti verschmiert. Leider tragen auch schon die neuen Automaten die ersten Schmierereien. Trotz vieler Papierkörbe liegt viel Abfall herum.

  Auch der Bahnhof Hilden-Süd erhielt die Wertung „noch akzeptabel“. Kritik gab es für die Fahrscheinautomaten: der alte steht noch, der neue ist schon beschmiert.

Auch der Bahnhof Hilden-Süd erhielt die Wertung „noch akzeptabel“. Kritik gab es für die Fahrscheinautomaten: der alte steht noch, der neue ist schon beschmiert.

Foto: "Köhlen, Stephan (teph)"/Köhlen, Stephan (teph)

Auch im Jahr 2019 waren Graffitischäden in den Zugängen und an den Bahnsteigen entscheidend für die schlechten Bewertungen. Diese tragen nach Ansicht der Fahrgäste erheblich zum negativen Eindruck einer Station bei. Im Hinblick auf die Sauberkeit der Stationen gab es von den VRR-Profitestern wenig zu bemängeln. Die Funktion der Ausstattung wurde ebenfalls ähnlich gut wie im Jahr 2018 bewertet. Negativ wirkte sich hingegen aus, dass weiterhin einige Lampen sowohl in den Zugangsbereichen als auch auf den Bahnsteigen defekt sind. Zudem sind auf einigen Bahnsteigen keine transparenten Wetterschutzeinrichtungen vorhanden.

 Die Gesamtzufriedenheit der Fahrgäste mit dem VRR hat sich seit 2004 insgesamt verbessert und mittlerweile ein akzeptables Niveau erreicht. Allerdings ist die Note um 0,07 Notenpunkte auf eine 2,27 zurückgegangen. Den Zustand der Bahnhöfe hingegen beurteilten die Fahrgäste genauso wie im Vorjahr mit einer Durchschnittsnote von 2,80. Doch bei der Fahrgastinformation am Bahnsteig im Störungsfall sehen die Kunden noch Verbesserungspotenzial und benoten diese mit einer 3,18 um 0,11 Notenpunkte schlechter als im Vorjahr. „Leider ist dies die schlechteste Durchschnittsnote der letzten fünf Jahre“, erklärt VRR-Vorstandssprecher Ronald R.F. Lünser, „dieser Abwärtstrend muss dringend im Interesse der SPNVKunden gestoppt werden.“

Die Zustände an den beiden Bahnhöfen der Gartenstadt haben den Testern des Verkehrsverbundes nicht wirklich gefallen. Das war auch 2018 schon so – damals hatte der Haaner Bahnhof ein „noch akzeptabel“ (gelb) erhalten, die Gruitener Station ein „schlecht“ (rot).

Konkret halten die Tester den Zugangsbereich des Bahnhofs an der Haaner Eisenbahnstraße – was Sauberkeit und Funktion angeht – für gut (grün). Im Bereich der Bahnstraße halten die Tester den Zustand – ebenfalls in Sachen Sauberkeit und Funktion – für „noch akzeptabel“. Die Graffiti-Wertung ergibt jedoch für Zugang und Bahnsteig ein „rot“.

 Der Tunnel zu den Gleisen am Gruitener Bahnhof gilt als „Angstraum“. Eine Modernisierung der Haaner Bahnhöfe ist vor 2024 kaum zu erwarten.

Der Tunnel zu den Gleisen am Gruitener Bahnhof gilt als „Angstraum“. Eine Modernisierung der Haaner Bahnhöfe ist vor 2024 kaum zu erwarten.

Foto: Ralf Geraedts

Bei der Wertung für die Gruitener Station fehlt die Grün-Wertung komplett. Die Funktion des Zugangsbereichs wird als noch akzeptabel gesehen. Die Sauberkeit im Tunnel und der Treppenanlage zum Park- und Ride-Parkplatz erhält jedoch das Prädikat „schlecht“ (rot). Die Bahnsteige selbst werden als „noch akzeptabel“ eingestuft. Und auch in Gruiten ist die Graffiti-Wertung negativ.

Hingewiesen wird darauf, dass beide Stationen zur Modernisierung  in der Umsetzung bzw. Planung im Rahmen des „MOF3“-Programms stehen. Allerdings wurde vor einigen Wochen klar, dass mit Arbeiten wohl kaum vor 2024 zu rechnen ist. So lange also wird ein Aufzug an diesem Schienenverkehrsknoten fehlen.

Interessant: Die einzigen VRR-Bahnhöfe im Kreis Mettmann, die in allen Punkten mit „akzeptabel“ (grün) bewertet wurden, sich die der Regiobahn in Mettmann-Zentrum, -Stadtwald , Neanderthal und Erkrath-Nord. Alle anderen Stationen sind „noch akzeptabel“ oder „schlecht“.

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