Serie made in hilden Tausende Dinge, die die Welt braucht

Hilden · Wenko, die Wenselaar GmbH & Co. KG, hat rund 4000 Artikel für Bad, Küche, Wohnen und Wäsche im Sortiment . Hinzu kommen 1000 Versand-Produkte. Die Hildener Zentrale ist die Ideenschmiede für den Handel in mehr als 60 Länder.

 Mit einem Uralt-Bügelheisen aus der väterlichen Sammlung plättet Niklas Köllner (links) ein Hemd. Sein Bruder Philip zeigt einen hochwertigen Kleiderbügel. Im Showroom an der Straße Im Hülsenfeld sind die meisten der rund 4000 Artikel für den Handel ausgestellt, ein Hosenerweiterungsknopf ist auch dabei.

Mit einem Uralt-Bügelheisen aus der väterlichen Sammlung plättet Niklas Köllner (links) ein Hemd. Sein Bruder Philip zeigt einen hochwertigen Kleiderbügel. Im Showroom an der Straße Im Hülsenfeld sind die meisten der rund 4000 Artikel für den Handel ausgestellt, ein Hosenerweiterungsknopf ist auch dabei.

Foto: Olaf Staschik

Wenko, die Wenselaar GmbH & Co. KG, hat rund 4000 Artikel für Bad, Küche, Wohnen und Wäsche im Sortiment . Hinzu kommen 1000 Versand-Produkte. Die Hildener Zentrale ist die Ideenschmiede für den Handel in mehr als 60 Länder.

Mit Bügelbrettbezügen fing alles an. Die Stoffbahnen schnitten Maria Köllner und ihr Mann Jean Wenselaar damals, 1959 in Düsseldorf, noch in Wohnung und Keller zu. 53 Jahre später gibt es bei Wenko immer noch Bügelbrettbezüge — heute mit Keramikpartikeln für gutes Gleiten ausgerüstet — aber noch viel, viel mehr. Die Sortiments-Palette umfasst rund 4000 Artikel aus den Produktbereichen Bad, Küche, Wohnen und Wäsche.

Ob es der Toilettendeckel im Käsewürfeldesign mit Absenkdämpfer ist oder — ganz neu mit Weltpatent gesichert — ein schimmelsicherer Duschvorhang. Ob bruchfeste Glasplatten für die Küche, Raumsparlösungen für die Schränke, dübelfreie Befestigungstechnik oder ein Rundumangebot für Wäsche zwischen Lagerung, Waschen und Pflege: Für alles gilt die Firmenphilosophie: Innovationen, kreative und nützliche Ideen, die das Leben der Menschen komfortabler machen.

Wenko ist ein Familienunternehmen. Schon in dritter Generation. Hanns-Joachim Köllner (67) übernahm das Unternehmen 1968 von seinen Eltern. Seine beiden Söhne Niklas und Philip verantworten in der Geschäftsführung eigene Bereiche. Niklas (36) ist als internationaler Vertriebsleiter auch zuständig für die Tochterfirmen Wenko Hispania, Wenko France und Wenko Pacific in China. Philip kümmert sich um Export und E-Commerce.

"Die Ideen-Fabrik ist in Hilden", erklärt Niklas Köllner stolz. Trend-scouts, aufmerksames Beobachten und viele Gespräche liefern Anregungen aus vielen Ländern. Das Unternehmen arbeitet mit einigen Erfindern zusammen und verhilft den pfiffigen Einfällen zur Marktreife. Jüngstes Beispiel: ein Toilettendeckel, der den Körper in eine fürs "Geschäft" günstige Position bringt. So wird der Darm besser entleert, und so soll das Risiko für Erkrankungen des Verdauungssystems sinken.

Hunderte Patente hat Wenko in der Firmengeschichte schützen lassen, 280 allein in diesem Jahr. Früher war der Versandhandel ein Schwerpunkt. Mittlerweile platziert Wenko seine Produkte in Bau- und Fachmärkten und im Lebensmittel-Einzelhandel. Damit wird der Markenname präsenter. Nach dem Wegbrechen der Versandhäuser Quelle und Neckermann gewinnt der Online-Handel inzwischen an Bedeutung.

Die Versandsparte bietet zum Teil ganz andere Dinge, die die Welt braucht: Mit Blick auf die üppig gedeckten Festtagstafeln könnte sich ein Hosenerweiterungsknopf anbieten, der das "Kneifen" des Hosenbunds nach dem Mahl mindern würde. Oder die Folie, die hohe Absätze von Damenschuhen vor dem Abschaben der Farbe beim Autofahren schützt. "Der Versandhandel tickt ganz anders als der stationäre", weiß Philip Köllner. "Da muss ein Bild das Problem und die Lösung dafür zeigen." Im stationären Handel dagegen steht auch die Verpackung für die Wertigkeit des Produktes. Bei Lieferanten wird darauf geachtet, dass die Produzenten ihre Mitarbeiter zu fairen Bedingungen beschäftigen und bei der Materialwahl auf Nachhaltigkeit achten.

140 Mitarbeiter arbeiten in der Hildener Zentrale an der Straße Im Hülsenfeld. Rund 150 Frauen und Männer sind zudem im 1997 erbauten Logistikcenter Wenko Prolog in Hückelhoven beschäftigt, das gerade erweitert wird. Jedes Jahr stellt Wenko sechs bis acht Auszubildende ein. Die angehenden Groß- und Außenhandels- oder EDV-Kaufleute sowie Grafikdesigner haben sehr gute Chancen auf Übernahme. Denn Familie Köllner schwört auf eigene Kräfte im Team mit recht niedrigem Durchschnittsalter.

Rund 75 Millionen Euro hat das Hildener Unternehmen im vorigen Jahr erwirtschaftet. Am Standort Hilden fühle sich Wenko wohl, versichert Niklas Köllner, der errechnet hat, dass im Schnitt weltweit alle 1,82 Sekunden ein Wenko-Produkt verkauft wird.

(RP)
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