Hilden Tafel sucht Zwischenlösung

Hilden · Die Hilfsorganisation muss bis zum 30. Juni das Jugendheim an der Mühlenstraße verlassen. Die ins Auge gefassten Räume im Kolpinghaus sind noch von Mietern belegt.

 Kajo Töller und Roland Ebel (r.) arbeiten für die Hildener Tafel.

Kajo Töller und Roland Ebel (r.) arbeiten für die Hildener Tafel.

Foto: at

Ist die Tafel im Jugendheim St. Jacobus unerwünscht? Mit dieser Frage haben sich besorgte Kunden an die RP gewandt. Hintergrund: In der vergangenen Woche sei die Tafelausgabe ausgefallen, gestern habe es eine "Notausgabe" gegeben.

Der Pfarrsaal von St. Jacobus, wo normalerweise die gespendeten Lebensmittel ausgegeben werden, ist zurzeit durch den Architektur-Wettbewerb zum alten Reichshof belegt, klärte gestern Hubert Bader, Geschäftsführer des Sozialdienstes katholischer Frauen und Männer (SKFM) Hilden, auf. In dieser und der vergangenen Woche habe die Ausgabe deshalb behelfsweise in Ausweichräumen stattgefunden: "Die Tafelkunden waren darüber informiert — sogar mehrsprachig."

Mit der katholischen Gemeinde sei vereinbart worden, dass die Hildener Tafel zum 30. Juni aus dem Jugendheim an der Mühlenstraße 14 auszieht. Hintergrund: Der alte Reichshof soll abgerissen, das Areal neu bebaut werden. Deshalb müssen Einrichtungen wie das Nachbarschaftszentrum St. Jacobus den alten Reichshof verlassen. Die Räume im Jugendheim werden gebraucht.

Die Tafel sollte eigentlich mit den übrigen Fachbereichen des katholischen Sozialdienstes in das Kolpinghaus an der Kirchhofstraße 18 umziehen. Die ins Auge gefassten Räume (eine ehemalige Hausmeister-Wohnung) sind allerdings noch von Mietern belegt, erläuterte Birgit Fischer vom Amt für Gebäudemanagement auf Nachfrage unserer Zeitung. Für einen Auszug gebe es noch keinen Termin. Die Stadt Hilden hatte 2010 das denkmalgeschützte Gesellenhaus für 380 000 Euro gekauft und für 1,1 Millionen Euro saniert.

Die Tafel sucht jetzt nach einer Zwischenlösung. "Wir sind guter Dinge, dass wir bis zum 30. Juni auch etwas Passendes gefunden haben", war Bader optimistisch. Die SKFM-Kleiderkammer im alten Reichshof soll möglichst schnell in die ehemalige Kegelbahn des Kolpinghauses umziehen.

Zu jeder Lebensmittelausgabe der Hildener Tafel kommen rund 200 Bedürftige. Für einen symbolischen Obolus von zwei Euro können sie einmal pro Woche gespendete Lebensmittel einkaufen.

53 ehrenamtliche Helfer sammeln die Spenden mit drei Fahrzeugen ein und arbeiten dabei eng mit anderen Tafeln in der Region zusammen. Die Hildener Tafel kostet rund 35 000 Euro im Jahr. Der Betrieb wird über Spenden finanziert.

(RP/rl)
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