Lernen in den Ferien „Studenten können besser erklären“

Hilden · Summerschool is cool: Das sagen die Teilnehmer nach zwei Wochen „Sommerferien-Lern-Betreuung“ an der Evangelischen Gesamtschule. Bezahlt hat das die Barbara-Schadeberg-Stiftung.

 Anders lernen in der „Summerschool“: Studentin Leonie Müller betreut eine Lerngruppe.

Anders lernen in der „Summerschool“: Studentin Leonie Müller betreut eine Lerngruppe.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

In den Ferien in die Schule: Bloß nicht, werden neun von zehn Schülern rufen. „Gerne doch“, würde dagegen Elias sagen. Der 15-Jährige hat gerade die „Summerschool“ der Wihelmine-Fliedner-Gesamtschule  besucht. Und findet das klasse. Denn dort unterrichten Studenten. Und die können besser erklären, hat Elias festgestellt.

Die zweiwöchige „Sommerferien-Lern-Betreuung“ hat die „Babara-Schadeberg-Stiftung“ bezahlt, um den bekannten Folgen der Corona-Pandemie entgegenzuwirken. Insgesamt 37 Kinder der fünften bis neunten Klasse nahmen freiwillig an dem Programm teil.

Das Konzept des Programms wurde von Heidelore Müller, Abteilungsleiterin der Gesamtschule, konzipiert und von Studenten durchgeführt. Die Distanz zwischen den Studenten und den Jugendlichen sei nicht so groß wie die bei Lehrern, erklärt Guedo Wandrey, Schulleiter der Evangelischen Gesamtschule.

Unterrichtet wurden die drei Hauptfächer Mathe, Deutsch und Englisch, wobei der Lernstoff mit den Lehrerinnen und Lehrern im Vorhinein abgesprochen wurde. Doch auch nach den Bedürfnissen der Schülerinnen und Schülern wurde gefragt. Die Schülerinnen und Schüler wurden je nach Alter in verschiedene Lerngruppen unterteilt. Der Unterricht fand sowohl in klassischem Frontalstil als auch in individueller Arbeit statt. Dabei bearbeiteten die Kinder Arbeitsblätter und halfen sich untereinander oder bekamen Hilfe der Studierenden.

Die Kinder und Jugendlichen sollten den Lernstoff inhaltlich und spielerisch lernen. Deshalb standne auch Ausflüge und Aktivitäten aller Art auf dem Programm. So sollten die Kinder und Jugendlichen vormittags Lerninhalte wiederholen und vertiefen und nachmittags praktischere Dinge erleben. Dafür fuhr die Gruppe zum Beispiel in den Trampolinpark „Hi-Fly“ oder in den Aquazoo Düsseldorf. Doch auch Aktivitäten wie Stockbrot machen, gemeinsam kochen oder Spiele spielen gehörten zum Programm.

Durch Corona hat sich die Lage für die Schülerinnen und Schüler erschwert, weshalb das Programm den Kindern und Jugendlichen ebenfalls helfen soll, wieder ins Soziale zu finden. Die Resonanz der Kinder sei gut, erzählt Leonie Müller, Studentin. „Ich habe die Kinder Briefe bezüglich der Resonanz schreiben lassen. Oft kam so etwas wie: „Ich dachte, es wäre schlimm in den Sommerferien zu lernen, aber eigentlich ist es ja doch ganz gut“, betont die Studentin. Auch ihr Bruder Max Müller zieht eine positive Bilanz: „Die Kinder geben ein positives Feedback und nehmen viel von dem Projekt mit.“

Der fünfzehnjährige Elias ist zufrieden: „Mathe habe ich bisher nicht gut verstanden, mittlerweile aber schon. Die Studenten können besser erklären.“ Auch die 15-jährige Carolin Winter erklärt: „Ich habe meine englische Aussprache sehr verbessert, denn wir reden untereinander viel auf Englisch. Das haben wir im Unterricht so nicht machen können.“

Die beiden freuen sich, wenn das Programm nochmal stattfindet, denn auch fürs spätere Leben kann viel von dem Projekt mitgenommen werden. Doch nicht nur die Schülerinnen und Schüler können von dem Programm profitieren. Auch die Gesamtschule habe viel von dem etwas anderen Lernen in der „Summerschool“ mitnehmen können, betont Schulleiter Guedo Wandrey.

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