Hilden Stromvertrag endet 2013

Hilden · Die Stadt Hilden zahlt 1,6 Millionen Euro jährlich für Energie. Bald steht eine europaweite Ausschreibung für die Gebäude-Versorgung an.

 Damit die Laternen (hier an der Straße In den Hesseln) leuchten, muss die Stadt Hilden Strom kaufen.

Damit die Laternen (hier an der Straße In den Hesseln) leuchten, muss die Stadt Hilden Strom kaufen.

Foto: Olaf Staschik

Die gesetzlichen Umlagen und Steuern auf Strom steigen ab 2013 deutlich an. Weil sie fast drei Viertel des Strompreises ausmachen, bekommen das die Verbraucher in ihrem Portemonnaie schmerzhaft zu spüren. Der Stadt Hilden geht es auch nicht besser. Rund 1,538 Millionen Euro wendet die Kommune in diesem Jahr für die Versorgung ihrer Einrichtungen wie Kindergärten, Schulen, Sporthallen, des Rathauses und für die Straßenbeleuchtung auf. Im kommenden Jahr werden es kalkuliert 1,63 Millionen Euro sein. Mehrbelastung: rund 92 000 Euro.

In sechs Monaten läuft der Stromliefervertrag mit den Stadtwerken Hilden für die Gebäudeversorgung aber aus. "Weil der Auftragswert 200 000 Euro übersteigt, muss er europaweit neu ausgeschrieben werden", erläutert Gebäudemanager Ralf Scheib: "Die Stadtwerke Hilden haben die Chance, sich zu beteiligen wie andere auch. Ob sich dadurch Preisvorteile für uns ergeben, werden wir sehen."

Die Stadt Hilden versuche – wie viele private Verbraucher auch – Energie zu sparen. Aber das sei "von heute auf morgen schwierig", erklärt der Gebäudemanager. Fast alle Turnhallen wurden bereits mit Bewegungsmeldern ausgerüstet. Heizungspumpen werden regelmäßig nach acht bis zehn Jahren ausgetauscht: "Mit modernen Pumpen sind bis zu 50 Prozent Stromersparnis möglich."

Die Grünen hatten die Verwaltung um Daten über den Wasser-, Strom- und Energieverbrauch von öffentlichen Gebäuden in Hilden gebeten. Bei einer ersten Übersicht stellte sich heraus, dass die Verbräuche zum Teil sehr unterschiedlich sind. Das Gebäudemanagement schaute daraufhin genauer nach und stellte fest, dass bei einigen Sportplätzen Umkleiden und Platzbewässerung oder Flutlichtanlagen über einen Zähler laufen. Um vergleichbare Zahlen ermitteln zu können, müssen die Verbräuche zunächst über getrennte Zähler erfasst werden.

Neben den städtischen Gebäuden verbrauchen Straßenbeleuchtung und Ampeln viel Strom. Wie viel genau, kann Tiefbauamtsleiter Harald Mittmann nur für die Ampeln sagen: rund 20 000 Euro im Jahr. Für die Straßenbeleuchtung stehen 653 000 Euro im Haushalt, 710 000 Euro im nächsten Jahr. "Der Pauschalvertrag der Stadt mit den Stadtwerken Hilden umfasst Stromverbrauch und Instandhaltung", erläutert Mittmann. Die reinen Stromkosten schätzt er auf 60 Prozent. Der Vertrag läuft bis Ende 2014 und wird dann vermutlich europaweit neu ausgeschrieben. Wie der neue Kontrakt aussieht, sei offen, weil es viele Gestaltungsmöglichkeiten gibt.

Die rund 200 Straßenlaternen in der Innenstadt müssen in den nächsten Jahren ausgetauscht werden. Die Quecksilberdampflampen dürfen ab 2015 nicht mehr verkauft werden. Wie sie ersetzt werden, ist eine komplizierte Frage, erläutert Mittmann. Dabei sei der Stromverbrauch nicht das einzige und entscheidende Kriterium. LED-Module verbrauchten zwar weniger Strom als konventionelle Glühbirnen, ihr Anschaffungspreis (rund 540 Euro pro Stück) sei aber viel höher als der von konventionellen Glühbirnen (14 Euro). Deshalb sei ein solcher Austausch unwirtschaftlich.

Der Stadtrat hat deshalb auf Vorschlag der Verwaltung für 25 000 Euro bei einem Fachplaner ein Lichtkonzept mit Wirtschaftlichkeitsberechnung für die Innenstadt in Auftrag gegeben. Mittmann: "Das können weder wir als Stadtverwaltung noch die Stadtwerke Hilden als Betreiber." Wenn die Expertise im nächsten Jahr vorliegt, müsse die Politik wichtige strategische Entscheidungen treffen: Welche Leuchtmittel sollen für die Straßenbeleuchtung eingesetzt werden und wie viel Geld soll eingesetzt werden, um Energie zu sparen? In Hilden gibt es 4000 Straßenlaternen mit etwa 5000 Leuchtpunkten.

(RP)
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