Hilden Strippen ziehen fürs Gigabit-Zeitalter

Hilden · Ciociola installiert moderne Glasfasernetze im Auftrag der großen Telekommunikationsdienstleister.

 Ihren Sitz hat die Firma im derzeitigen Rathaus-Gebäude am Eutelis-Platz im D2-Park. Auch Vodafone gehört zu den Kunden von Ciociola.

Ihren Sitz hat die Firma im derzeitigen Rathaus-Gebäude am Eutelis-Platz im D2-Park. Auch Vodafone gehört zu den Kunden von Ciociola.

Foto: Joachim Preuß

In der wirtschaftspolitischen Landschaft gehört es zu den meistgehörten Forderungen: das Gigabit-Zeitalter und der dafür notwendige Ausbau moderner Breitband-Netze. "Die Telekommunikationsunternehmen verfügen bereits über breitgefächerte Glasfasernetze, über die sie ihre jeweiligen Verteilzentren angebunden haben", sagt Pasquale Ciociola, Mit-Geschäftsführer des gleichnamigen Familienunternehmens in Ratingen. "Allerdings bestehen die Netze noch nicht flächendeckend und reichen schon gar nicht bis zum Endkunden."

Das Tiefbauunternehmen Ciociola verlegt eben diese Glasfaserkabel im Auftrag der Telekommunikationsunternehmen und Gasanbieter. Letztere verfügen über eine geeignete Infrastruktur entlang ihrer Gasleitungen, die darüber ein eigenes Glasfasernetz betreiben.

Schwerpunkte der Bautätigkeiten der Ratinger liegen in NRW, dem Saarland und Hessen. Das Dienstleistungsspektrum ist dabei breitgefächert, beginnt beim Tiefbau für die Einbringung von Leerrohren und Glasfasern und reicht bis zur Endmontage, also quasi der "schlüsselfertigen" Übergabe der Technik beim Endkunden der Auftraggeber. Auch die Planung kann über Kooperationsunternehmen gewährleistet und damit aus einer Hand angeboten werden.

"Den Service aus einer Hand bieten wir seit zirka fünf Jahren an und schlüsselfertig bedeutet, dass wir bis zur Messung der Leitungsfunktionalität alle Aufgaben übernehmen." In der Regel geschieht das bei gewerblichen Kunden, die auf extrem schnelle Internetverbindungen angewiesen sind oder ihre Standorte untereinander per Glasfaser verbinden. Dieser Ausbau nennt sich FTTB (Fiber to the Building) oder FTTO (Fiber to the Office) und ist die bestmögliche, aber auch teuerste Variante für die Anbindung per Glasfaser.

Überwiegend bauen die Telekommunikationsunternehmen aber die Kapazitäten der sogenannten KVZ (Kabelverteilzentren), insbesondere in Wohngebieten, aus. Von dort aus übergeben sie auf die vorhandenen Kupfer-Doppeladern bis in die Wohnhäuser, wo dann je nach Entfernung bis zu 100 Megabit pro Sekunde als Verbindungsgeschwindigkeit angeboten werden kann. So geschehen beispielsweise im vergangenen Jahr in Heiligenhaus und in Ratingen-Hösel. Auch in Velbert und Erkrath war Ciociola in den vergangenen Monaten als Tiefbauer für den Ausbau der Glasfasernetze unterwegs. Derzeit werden Gewerbegebiete in Düsseldorf (Heerdt und Rath) ausgebaut. "Ein Bereich, auf den sich aktuell viele unserer Auftraggeber konzentrieren", weiß Pasquale Ciociola.

Außerdem bearbeiten die Ratingen im Bereich Sonderbauten Aufträge. Hier wurden die Fasern bis an die Mobilfunkantennen verlegt und sorgen damit für besten Empfang. Ciociola verfügt über eine eigene "Teststrecke": Ein kleiner Kasten, in dem 300 Kilometer Glasfasern verbaut sind. Damit werden neue Geräte auf dem Markt geprüft, die noch besser und zuverlässiger sein sollen als die bisher bekannten. "Wir haben da Fehler wie verdreckte Stecker, ungenaue Steckverbindungen oder Spleiße eingebaut.

Diese beeinträchtigen die Übertragungsqualität und müssen bei einem Test unbedingt gefunden werden." So stellt das Unternehmen einen Teil der Qualitätssicherung dar.

(RP)
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