Hilden Streik: Diese Kitas schließen womöglich

Hilden · Die Stadt bereitet sich und die Eltern auf eventuelle Schließungen von Häusern vor.

Die Gewerkschaft Verdi hat für die nächste Woche erneut zu ganztägigen Warnstreiks aufgerufen. Aufgefordert sind Tarifbeschäftigte des öffentlichen Dienstes, Auszubildende und Praktikanten. Betroffen ist unter anderem der Bereich Kindertagesbetreuung. Damit kann es passieren, dass einige Einrichtungen in Hilden schließen und die Eltern sich anders organisieren müssen. Darauf macht die Stadtverwaltung aufmerksam, die auch eine Abfrage unter den Kitas veröffentlicht hat.

Damit wiederholt sich das Szenario aus dem Juni vergangenen Jahres zumindest für einige Tage. Damals wurden drei von acht städtischen Kitas über mehrere Wochen bestreikt. Das Jugendamt hatte damals 320 Eltern, die entweder alleinerziehend oder beide berufstätig sind, nach ihrem Bedarf gefragt und ausreichende Notgruppen eingerichtet. In den bestreikten Kitas fielen sämtliche Abschiedsfeiern und Aktionen für die angehenden Schulanfänger aus, die Beiträge und das Essensgeld wurden den Eltern später erstattet.

Umfragen ergaben, dass die Akzeptanz für den Ausstand bei den Eltern mit zunehmender Dauer deutlich abnahm. Auch an der Stadtspitze herrschte Unverständnis: Würde man dem Wunsch der Erzieherinnen nach einer Höhergruppierung innerhalb des Tarifgefüges nachgeben, würde ein Anfänger mehr verdienen als eine Kita-Leitung. Bürgermeisterin Birgit Alkenings damals: "Das ist auch nicht gerecht."

Die Entscheidung, ob sich Mitarbeiter dem Streik anschließen, ist auch in diesem Jahr jedem selbst überlassen. Wie viele Betreuer an den Streiktagen fehlen werden, entscheidet sich deshalb erst kurzfristig. Die Zahl wird von Einrichtung zu Einrichtung variieren, die Eltern werden per Aushang informiert. Nach bisherigen Erkenntnissen sieht die Lage in Hilden so aus:

Familienzentrum Die Arche normaler Betrieb

Kita Holterhöfchen normaler Betrieb

Kita Itterpänz geschlossen (Notgruppe in der Kita Holterhöfchen)

Familienzentrum Kunterbunt - Haus Kunterbunt geschlossen (Notgruppe)

Familienzentrum Kunterbunt - Haus Traumquelle geschlossen (Notgruppe FZ Kunterbunt - Haus Kunterbunt)

Kita Mäusenest normaler Betrieb

Kita Pusteblume normaler Betrieb Kita Rappelkiste geschlossen (Notgruppe FZ Kunterbunt - Haus Kunterbunt)

Kita Rehkids eingeschränkter Betrieb

Verdi fordert für die rund 2,14 Millionen Beschäftigten des öffentlichen Dienstes sechs Prozent mehr Geld und eine Anhebung der Ausbildungsvergütung um 100 Euro pro Monat. Zudem will die Gewerkschaft die sachgrundlose Befristung von Arbeitsverträgen abschaffen. Die Laufzeit des Tarifvertrages soll zwölf Monate betragen, eine Einigung scheint in weiter Ferne. Die dritte Runde der Tarifverhandlungen findet am 28. und 29. April in Potsdam statt, begleitet von Streiks an Flughäfen am kommenden Mittwoch, 27. April. Betroffen ist auch der Airport Düsseldorf.

www.rp-online.de/hilden

(RP)
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