Gruiten Strahlend fülliger Klang

Düsseldorf · Männergesangverein Gruiten feierte sein 100-jähriges Bestehen standesgemäß. Der Gruitener Chor wurdevon weiteren Holzhauer-Chören, vom katholischen Kirchenchor und dem Posaunenchor unterstützt.

100 Jahre Sangeslust, 100 Jahre Gruitener Chor! Ein Jubiläum, das mit einem besonderen Konzert gekrönt werden musste. Und so startete am Sonntag im proppenvollen Bürgerhaus ein Chorfest der Superlative mit sechs Chören. Nach den Glückwünschen der Bundestagsabgeordneten Michaela Noll und von Marlies Goetze (stellvertretende Bürgermeisterin) gehörte natürlich der Auftakt dem stimmlich gut disponierten Geburtstagschor im weinroten Jackett und schwarzer Fliege.

Mit feinstem Crescendo ließen die 19 Sänger Beethovens Liedschöpfung „Die Flamme lodert“ nur so aufleuchten. Ihr Dirigent Werner Holzhauer zeigte sich bienenfleißig, leitete er doch mit viel Temperament noch drei andere Chöre. Ihm zur Seite als Dirigent und Pianist: Stefan Scheidtweiler.

Ausklang mit Gänsehaut-Effekt

Der MGV Gruiten intonierte ausdrucksstark Brahms ungarische Tänze und entführte das Publikum in Lutters Weinkeller. Zu der vor Weinseligkeit sprühenden Musik der Studenten aus Hoffmanns Erzählungen.Verstärkt vom ebenso sangesfreudigen Madrigalchor trumpfte vielstimmig das unsterbliche Septett aus der gleichen Oper auf (mit einigen prächtigen Solis). Der Madrigalchor hatte nicht ganz einfache Brahms- und Schumann-Lieder im Gepäck.

Ganz andere Rhythmen servierte der Posaunenchor Gruiten. Aus blitzenden Rohren ihrer Posaunen, Trompeten, Hörner und Tubas heizte er dem Saal so richtig ein. Mit zum Schunkeln verführender Wiener Schrammel-Musik und der fantastisch geblasenen „Highland Cathedral“. Nicht zu vergessen der Erst-Auftritt der munteren Jungbläser mit einer kleinen Fanfare!

Bestens eingestimmt präsentierte sich der Cäcilia Gruiten-Chor mit dem schmissig geschmetterten Evergreen „Hallo Dolly“. Strahlend fülliger Chorklang auch im zweiten Teil mit den zwei Männerchören. Beim überschäumenden „Steuermann, lasst die Wacht“ aus Wagners „Fliegender Holländer“. Melodische Girlanden feinster Art webte der MGV Haan dann mit anspruchsvollem Liedgut. Viel Beifall auch für die a cappella singenden Sweet Berty Singers. Mit jugendlich klaren Stimmen servierten sie nuancenreiche Kostproben ihres Gospel-Repertoires. Feierlich erhaben, wie immer, mit Gänsehaut-Effekt, erschallte zum würdigen Ausklang aus mehr als 100 Kehlen Beethovens Hymne an die Nacht.

(RP)
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