Hilden Stiftung fördert Musikschüler

Hilden · Zehn Hildener Kinder haben in den vergangenen sechs Jahren ihren Musikunterricht ganz oder teilweise von der Wolfgang Hamann Stiftung finanziert bekommen. Die zwölfjährige Cinzia Scali gehört aktuell dazu.

 Von links: Stipendiat Alexandr Rivlin, Musikschulleiter Karl Hentschel, Stifter Wolfgang Hamann und Stipendiatin Cinzia Scali am Flügel des Bürgerhauses, wo Hamann sein Engagement vorstellte.

Von links: Stipendiat Alexandr Rivlin, Musikschulleiter Karl Hentschel, Stifter Wolfgang Hamann und Stipendiatin Cinzia Scali am Flügel des Bürgerhauses, wo Hamann sein Engagement vorstellte.

Foto: Anja Tinter

Ein wenig schüchtern, aber doch zielstrebig nähert sich Cinzia Scali Wolfgang Hamann. Die Zwölfjährige bedankt sich mit einer großen Tafel Schokolade und einer Blume bei dem 75-Jährigen – dafür, dass er es möglich macht, dass sie Solo-Trompeten-Unterricht an der Musikschule bekommt. Hamann gibt den Dank zurück – dafür, dass die Schülerin der Wilhelmine-Fliedner-Realschule gerade eine Probe ihres Könnens abgegeben hat. Es war ein modernes Stück für Trompete und Klavier, das sie gemeinsam mit Alexandr Rivlin aus Düsseldorf gespielt hat. Der 15-Jährige gehört ebenfalls zu den Geförderten der Stiftung, die der Hildener Hamann 2005 gegründet hat.

Talent ist keine Voraussetzung

Seitdem besteht die Verbindung zur Musikschule: "Ich wollte immer schon helfen und junge, ehrgeizige Menschen unterstützen", sagt Hamann, einst Unternehmer mit eigener Spedition. Die finden sich nicht nur an der Musikschule, aber eben auch. Musikschulleiter Karl Hentschel ist froh über den großzügigen Geldgeber: "Wenn uns ein Talent auffällt, die Familie die Kosten für den Unterricht aber nicht aufbringen kann, wenden wir uns an Wolfgang Hamann." Meistens komme dann eine Förderung zustande – oft auch deswegen, weil sich der Stifter persönlich von seinen Schützlingen überzeugen lässt. So wie bei Alexandr. Auf den damals Zehnjährigen sei er über einen Bekannten aufmerksam geworden, habe die Familie kennen gelernt und sich vorspielen lassen. "Ich war überzeugt, es mit einem sehr begabten Jungen zu tun zu haben", so Hamann. Heute ist der Gymnasiast Jungstudent an der Robert-Schumann-Musikhochschule und macht auch in der Freizeit mit Freude Musik. "Ab und zu spielen eine Freundin von mir und ich zusammen", erzählt Alexandr. "Sie spielt Geige, und ich begleite sie."

Talent und Begabung sind aber nicht zwingend Voraussetzung für ein Stipendium der Stiftung. Das Interesse und der Ehrgeiz des Kindes sowie die finanzielle Situation der Familien seien entscheidend, erklärt Hamann. Es könne auch sein, dass ein Jugendlicher nur über einen bestimmten Zeitraum hinweg finanziell gefördert wird, weil sich die Lage der Eltern zum Beispiel verbessert. Hentschel: "Unsere Stipendiaten werden unter diesem Gesichtspunkt jedes Jahr aufs Neue überprüft." Auch der Anteil der Förderung könne dann neu bestimmt werden. Beispiel: Jemand, der bisher Gruppenunterricht bekam, soll nun einzeln gefördert werden. Wie Cinzia. Sie spielt seit gut zwei Jahren Trompete, aber erst seit sechs Monaten im Unterricht. "Querflöte war nichts für mich", erklärt sie ihre Instrumentenwahl. "Das machen schon so viele."

(RP)
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