Hilden/Haan Städte verlieren Einwohner

Düsseldorf · Der Kreis Mettmann und seine Städte schrumpfen nach einer Modellrechnung bis 2030 um mehr als 30.000 Bürger. Hilden verliert rund 2800, Haan sogar 3200 Menschen.

Einen deutlichen Rückgang der Bevölkerung sagen die Statistiker des Landesbetriebes Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW) dem Kreis Mettmann und seinen Städten voraus. Danach soll die Bevölkerung bis 2030 gegenüber 2008 kreisweit um sechs Prozent schrumpfen. Dies entspricht einem Verlust von über 30 000 Einwohnern.

Damit trifft es den Kreis Mettmann besonders stark. Denn für NRW insgesamt wird ein Rückgang um 3,7 Prozent vorhergesagt. Die regionalisierten Ergebnisse zeigen, dass die Bevölkerungsentwicklung auf der Gemeindeebene sehr unterschiedlich verläuft.

Wülfrath verliert am meisten

Am schlimmsten unter den zehn kreisangehörigen Städten trifft es nach der Modellrechnung das ohnehin schon kleine Wülfrath. Es verliert über 6000 Einwohnern, was fast einem Drittel (28,5 Prozent) der Bevölkerung entspricht. Zu den Verlierern im Kreis Mettmann gehören auch Hilden (-5,0) und Haan (-11,0 Prozent). In Hilden wird der Anteil der 60- bis 80-Jährigen bis 2030 von heute 12630 auf 15160 um 20 Prozent zunehmen. Der Anteil der über 80-Jährigen wird sich von 2850 auf 5530 nahezu verdoppeln.

In Haan ist die Zunahme der Älteren in der Bevölkerung nicht so stark. Der Anteil der 60- bis 80-Jährigen steigt um 9,7 Prozent auf 7830 Einwohner, der über 80-Jährigen um 60 Prozent auf 2240. Gleichzeitig sinkt in beiden Städten der Anteil der Berufstätigen zwischen 19 und 60 Jahren im zweistelligen Bereich: 16-19-Jährige: Hilden -30,2, Haan -28,2; 19-25-Jährige: Hilden -20,5, Haan -25,7; 25-40-Jährige: Hilden -16, Haan -7,8; 40-60-Jährige: Hilden -30,3, Haan -22,4 Prozent.

Düsseldorf wächst

Überdurchschnittlich schneiden mit einem gebremsten Bevölkerungsschwund ab: Langenfeld (-1,3) und Monheim (-2,6). Ratingen ist die einzige Stadt im Kreis, die mit +3,0 Prozent einen Bevölkerungsgewinn verbuchen kann.

Die umliegenden Großstädte schneiden unterschiedlich ab. So sollen die Rheinmetropolen Düsseldorf und Köln um 11,1 Prozent wachsen, Bonn um 11,8 Prozent. Alle anderen schrumpfen: Wuppertal (-7,8), Solingen (-6,9) und Essen (-5,2). Leverkusen bleibt mit (-0,2) stabil. Der Rheinkreis Neuss (-2,7), der Oberbergische (-8,7) und der Rheinisch-Bergische Kreis (-2,7) schrumpfen wie der Kreis Mettmann. Der Voraussage liegt eine Modellrechnung zugrunde, die das Statistische Landesamt im Auftrag des Wirtschaftsministeriums vorgenommen hat. Erstmalig wurden dabei Voraussagen für alle Städte und Gemeinden NRWs gemacht. Es handelt sich um Status-Quo-Berechnungen, bei denen die Entwicklung unter Berücksichtigung künftiger Veränderungen fortgeschrieben werden.

(RP)
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