Hilden Stadtwerke erhöhen Strom- und Gaspreis

Hilden · 2019 wird ein teures Jahr für Verbraucher: Der kommunale Versorger verlangt ab 1. März mehr Geld für Strom und Gas. Zum 1. Januar war auch der Preis für Trinkwasser angehoben geworden.

 Die Stadtwerke Hilden versorgen etwa 80 Prozent der rund 30.000 Hildener Haushalte mit Gas und Strom.

Die Stadtwerke Hilden versorgen etwa 80 Prozent der rund 30.000 Hildener Haushalte mit Gas und Strom.

Foto: Tobias Dupke

„2015 haben wir den Strompreis gesenkt und dann drei Jahre stabil gehalten“, sagt Sabine Müller, Sprecherin der Stadtwerke Hilden. Das sei jetzt nicht mehr möglich. Netzentgelte, Offshore-Haftungsumlage und Einkaufspreise seien gestiegen. Deshalb müsse jetzt der Strom-Preis zum 1. März erhöht werden.

Der Grundpreis von 84 Euro/Jahr (brutto) bleibe unverändert. Im Tarif Strom Klassik steige der Arbeitpreis von 26,60 Cent um 0,65 Cent auf 27,25 Cent/Kilowattstunde (brutto). Für einen Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 3000 Kilowattstunden bedeute das eine Mehrbelastung von 19,50 Euro oder 2,2 Prozent.

Auch beim Tarif Strom fix heben die Stadtwerke den Arbeitspreis ebenfalls um 0,65 Cent/kWh auf 26,05 Cent/kWh an. Bei einem Stromverbrauch von 3000 Kilowattstunden im Jahr entspricht das einem Zuschlag von 2,2 Prozent oder 19,50 Euro im Jahr. Bei diesem Tarif spart der Kunde bei gleichem Verbrauch 36 Euro im Jahr im Vergleich zur Grundversorgung (Klassik).

Die Anschreiben der Stadtwerke an die Kunden sind übersichtlich und gut verständlich. Sie weisen neben der Tariferhöhung auch auf das Sonderkündigungsrecht aufgrund der Preisänderung sowie die Möglichkeit hin, in einen günstigeren Sondertarif zu wechseln. Das ist in der Branche nicht selbstverständlich.

Auch Gas wird bei den Stadtwerken Hilden zum 1. März teurer. „Deutliche Steigerungen bei den Netzentgelten, der Bilanzierungsumlage und den Einkaufspreisen zwingen uns, unsere allgemeinen Preise anzupassen“, erläutert Sabine Müller. Der Gaspreis sei 2016 gesenkt worden und dann zwei Jahre unverändert geblieben. Der Grundpreis von 115 Euro/Jahr sei unverändert. Der Arbeitspreis imTarif Gas klassik werden von 5,90 Cent/kWh um 0,55 auf 6,45 Cent/kWh angehoben. Bei einem Jahresverbrauch von 10.000 Kilowattstunden muss der Gaskunde 55 Euro oder 7,8 Prozent mehr zahlen. Auch hier geben die Stadtwerke den Hinweis. Wer in den Tarif Gas fix wechselt (Arbeitspreis 5,80 Cent/kWh), kann bei gleichem Verbrauch und identischem Grundpreis 65 Euro im Jahr sparen.

Die Stadtwerke Hilden haben auch Strom- und Gaskunden in der Nachbarstadt Haan. Als diese das Schreiben über die Preiserhöhung erhielten, mochten sie zunächst ihren Augen nicht trauen. Für den Strom-Tarif visavis steigt der Grundpreis zum 1.März von 81,99 auf 99 Euro im Jahr und der Arbeitspreis um 2,06 Cent auf 27,08 Cent/kWh. Bei einem Jahresverbrauch von 3000 kWh sind das 8,6 Prozent oder 79 Euro mehr pro Jahr. Besonders heftig fällt die Gaspreis-Anhebung für Gas-Kunden in Haan aus. Der Grundpreis steigt von 43,25 auf 204 Euro/Jahr, der Arbeitspreis bleibt bei 6,23 Cent/kWh unverändert. Bei 15.000 Kilowattstunden Jahresverbrauch muss der Kunde 160,75 Euro oder 16,4 Prozent mehr bezahlen. Wie kann das sein? Die Stadtwerke Haan hätten ihr Gasnetz ab 2018 an Westnetz verpachtet, erklärt Sabine Müller. Und Westnetz (Teil von Innogy) habe die Netzentgelte so festgesetzt – wohl um Kunden davon abzuhalten, zu anderen Versorgern zu wechseln: „Die Stadtwerke Hilden müssen das so übernehmen. Wir haben in Haan aber nur eine Handvoll Kunden.“

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