Hilden Stadtwerke Hilden Arena bleibt gesperrt

Hilden · Hildens modernste Sporthalle ist nach dem dritten Wasserschaden seit neun Wochen geschlossen – Ende offen.

 Hausmeister Klaus Koschinski muss in der Stadtwerke Hilden Arena täglich die Wasserbehälter der zehn Trocknungsgeräte leeren. Die nächste Kontrolle ist für den 20. Januar geplant.

Hausmeister Klaus Koschinski muss in der Stadtwerke Hilden Arena täglich die Wasserbehälter der zehn Trocknungsgeräte leeren. Die nächste Kontrolle ist für den 20. Januar geplant.

Foto: Olaf Staschik

Hildens modernste Sporthalle ist nach dem dritten Wasserschaden seit neun Wochen geschlossen — Ende offen.

Die modernste und größte Sporthalle der Stadt entwickelt sich für ihren Eigentümer, die Stadt Hilden, und ihre Nutzer (Schulen und Sportvereine) langsam aber sicher zu einem Alptraum. Wegen eines Wasserschadens ist die Stadtwerke Hilden Arena bereits seit 28. Oktober gesperrt. Und wird es auch weiter bleiben. "Die Halle muss weiter getrocknet werden", bestätigt gestern Ralf Scheib, Gebäudemanager der Stadt. Wie lange noch, vermag er beim besten Willen nicht zu sagen: "Die nächste Kontrollmessung ist am 20. Januar."

Die Stadt hatte mit den leidtragenden Schulen und Vereinen eine Übergangslösung bis zu den Weihnachtsferien vereinbart. Die sind jetzt vorbei und ein Ende des Dilemmas ist nicht in Sicht. "Wir sind entsetzt und etwas verärgert", sagt Karl-Heinz Rädisch, Leiter des städtischen Helmholtz-Gymnasiums: "Mitte Dezember hatten wir Informationen, dass die Halle bald wieder genutzt werden könne." Der Sportunterricht könne zurzeit nur in der Ellen-Wiederhold-Sporthalle stattfinden — mit vier Gruppen gleichzeitig sehr beengt: "Sportunterricht muss auch ausfallen. Wir versuchen darauf zu achten, dass es nicht immer dieselben Schüler trifft." Der verabredete Notfall-Plan gelte weiter, sagt Claudia Ledzbor, Leiterin des städtischen Sportbüros: "Die Schulen sind gebeutelt. Die Vereine sind sehr kooperativ und rücken zusammen." Meisterschaften wie aktuell die der Basketballer wurden in die Sporthalle Weidenweg verlegt.

Erst vor zwei Jahren wurde die Dreifach-Halle für stolze 5,1 Millionen Euro eingeweiht. Sie ist die modernste Sportanlage der Stadt, verfügt über drei gleich große Spielfelder, eine ausfahrbare Tribüne mit 200 Plätzen für sportliche Großereignisse und ist barrierefrei. Ausgerechnet in diesem Vorzeige-Objekt gab es innerhalb von zehn Monaten drei Wasserschäden. Jedes Mal lösten sich Rohrverbindungen. Der Gebäudemanager hat so etwas in diesem Ausmaß noch nie erlebt und inzwischen ein "merkwürdiges Bauchgefühl", wenn er an die Sanitärinstallation der Arena denkt.

Generalunternehmer Ralf Mehrings gibt den Schwarzen Peter an das beauftragte Sub-Unternehmen weiter, das die Wasserinstallation ausgeführt hat, und verweist darauf, dass das Rohrsystem abgenommen worden sei.

Die Versicherung hat die Rohrverbindung zur Untersuchung an das Institut für Schadensverhütung und Schadensforschung nach Kiel geschickt. Ein Ergebnis liege noch nicht vor, so Scheib: "Wir gehen davon aus, dass das Material in Ordnung ist. Dann kann es nur an der Installation liegen." Die Versicherung übernimmt zwar die Kosten für die Reparatur der Rohrleitung (rund 2000 Euro) und die Trocknung der Sporthalle (hoher vierstelliger Betrag), ersetzt aber nicht den Nutzungsausfall. Scheib: "Das wäre nur der Fall, wenn die Nutzer der Halle dafür zahlen müssten."

Die CDU-Fraktion fragt, ob es Warnsysteme gibt, um weitere Probleme mit dem "augenscheinlich instabilen Stecksystem" der Wasserversorgung künftig zu vermeiden.

Bürgermeister Horst Thiele teilt die Sorge der Christdemokraten, dass das Wasserversorgungsnetz in der Stadtwerke Hilden Arena "nicht dauerhaft betriebssicher" sein könnte. Mit einem Sachverständigen der städtischen Gebäudeversicherung sei über ein Warnsystem gesprochen worden. Noch sei unklar, wie es aussehen müsste. Geplant sei eine Druckprüfung des Leitungsnetzes gemeinsam mit einem Sachverständigen.

(RP)
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