Musik Trio begeistert bei Auftakt der Hildener Jazztage

Hilden · Von Sandra Grünwald

 Das Richie-Beirach-Trio eröffnete die Hildener Jazztage mit eigenen Kompositionen, die es energiegeladen und impulsiv spielte.

Das Richie-Beirach-Trio eröffnete die Hildener Jazztage mit eigenen Kompositionen, die es energiegeladen und impulsiv spielte.

Foto: Olaf Staschik

Der Kunstraum Gewerbepark-Süd ist ausverkauft. Eine freudige Spannung liegt in der Luft, als Bürgermeisterin Birgit Alkenings ans Mikrophon tritt, um die 22. Hildener Jazztage zu eröffnen. "In den mehr als zwei Jahrzehnten ist es gelungen, eine hochwertige Kulturveranstaltung aufzubauen", betonte die Bürgermeisterin: "Die Hildener Jazztage sind eine Säule der Jazzlandschaft." Sie lud das Publikum ein, sich auch noch andere Konzerte dieses "sechstägigen Jazzmarathons" anzusehen, um Neues kennenzulernen. "Das ist der Reiz eines Festivals." Auch Peter Baumgärtner, der die Jazztage mit seinem Team organisiert hat, wünschte den Zuschauern "viel Spaß beim Vermehren der musikalischen Einsichten". Und das war beim Auftaktkonzert des Festivals, das unter dem Motto "My favorite Things" steht, ein Leichtes, hatten die Veranstalter doch mit "The New Richie Beirach Trio" ein ganz besonderes Bonbon für Jazzfreunde gewinnen können. Richie Beirach, Ausnahmepianist und Komponist aus den USA, hat mit seiner ehemaligen Meisterschülerin Regina Litvinova am Keyboard und Christian Scheuber an Schlagzeug und Percussion ein Bündnis gegründet, in dem die Harmonie unter den Musikern deutlich zu spüren ist. "Don't play the frame, play the picture" (spiele nicht den Rahmen, spiele das Bild) betitelte Richie Beirach das Konzert am Dienstag, was passender nicht sein konnte, fand es doch inmitten der Kunstausstellung von Markus Meyer, dem langjährigen Ausstellungsleiter von Jörg Immendorff, statt. Vor allem neue Kompositionen hatte das Trio mitgebracht, die sie dem Hildener Jazzpublikum vorstellten. Mal mit sphärischen Klängen, die Regina Litvinova ihrem Keyboard entlockte, und die vom getragenen Klavierspiel Beirachs noch unterstrichen wurden. Wie bei dem Stück "Gaia", der Erdgöttin, zu dem der bereits unglaubliche 70 Jahre zählende Beirach erklärte: "Die Erde weint." Gleich an den Strand rollenden Wellen ließ Beirach sein Klavierspiel bei dem Stück "Neptun" dahinfließen, während die Keyboardklänge wie Walgesang durch den Raum schwebten. Wer die Augen schloss, spürte den Wind, der übers Meer weht. Energiegeladen und impulsiv, mit mitreißenden Soloparts, die das Publikum immer wieder spontan applaudieren ließen, bereitete das Trio den Zuhörern einen Jazzabend, der sicher im Gedächtnis bleiben wird.

(grue)
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