Hilden Mit dem Verein "Alte(n)Kultur" auf Tour

Hilden · Auf seiner Visitenkarte hat Helmut Bröcker unter seinem Namen "verrückter Rentner - crazy pensioners" notiert. An der geistigen Zurechnungsfähigkeit des 69-Jährigen wird allerdings niemand Zweifel hegen.

 Helmut Bröcker machte mit Irma Richter (l.) und Monika Wilmsmeier einen Ausflug nach Düsseldorf. Bolker Straße, Uerige und Rhein waren die Stationen.

Helmut Bröcker machte mit Irma Richter (l.) und Monika Wilmsmeier einen Ausflug nach Düsseldorf. Bolker Straße, Uerige und Rhein waren die Stationen.

Foto: Staschik

Auf seiner Visitenkarte hat Helmut Bröcker unter seinem Namen "verrückter Rentner - crazy pensioners" notiert. An der geistigen Zurechnungsfähigkeit des 69-Jährigen wird allerdings niemand Zweifel hegen.

Vielmehr bringt der Zusatz ins Gespräch. Unter anderem über das, was Bröcker aktuell anstrebt: Er will einen Verein gründen, der alten Menschen die Selbstbestimmung in ihrem Leben erhält. "Alte(n)Kultur" heißt die Initiative, die in wenigen Tagen als Verein aus der Taufe gehoben werden soll. Gestern hatte Helmut Bröcker eine Tour organisiert.

Daran nahm auch Irma Richter (87) teil und Rollstuhlfahrerin Monika Wilmsmeier. Von der Hofstraße aus fuhren sie mit dem Bus zum Bahnhof, wo der defekte Aufzug das einzige Problem der Fahrt darstellte. Weiter ging es mit der S-Bahn nach Düsseldorf, vom Hauptbahnhof mit der U-Bahn in die Altstadt. "Alte Leute sind geistig noch sehr rege", weiß Helmut Bröcker, der seit Jahren regelmäßig in Haus Horst, im Curanum und bei der Recke-Stiftung vorliest. Dazu könnten sie "tun und lassen, was sie wollen". Die Bewohner der Einrichtungen seien zum Teil nur "etwas unerfahren, wie sie in die Stadt kommen".

Und da, findet Bröcker, könnte der Verein helfen, indem zum Beispiel die Fahrt in die Oper organisiert wird. Ein Kleinbus würde zum Beispiel sieben oder acht Senioren ins Theater bringen und später auch wieder nach Hause fahren. Aber auch andere Ausflüge seien da denkbar. Der Verein wird Sponsoren suchen, um einen Kleinbus anschaffen und unterhalten zu können. Helmut Bröcker lebt seit 21 Jahren in Hilden. Früher war er bei der FDP in Düsseldorf aktiv, arbeitete 25 Jahre lang für das RWE. Im Ruhestand habe er "Zeit, etwas zu tun". Seit langem schon engagiert er sich als Vorlesen. Er bewohnt ein Appartement bei der Recke-Stiftung an der Horster Allee. "Man bekommt so viel zurück! Das ist die größte Motivation", sagte Bröcker.

Kontakt unter Tel. 017664030934

(RP)
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