Diamantene Hochzeit Inge und Willi Gippert: Liebe kennt kein Alter

Hilden · Der französische Philosoph Albert Camus hat einmal gesagt: "Einen Menschen zu lieben heißt, einzuwilligen mit ihm alt zu werden." Inge und Willi Gippert sind seinen Worten gefolgt- das Hildener Ehepaar feiert heute seine Diamantene Hochzeit. So, wie das Ehepaar auf dem Sofa in seinem kleinen Wohnzimmer eng nebeneinander sitzt, ihre Hände sich ab und an leicht berühren, der 82-Jährige ein wenig vorgebeugt, als wolle er seine zwei Jahre jüngere Ehefrau "beschützen", bedarf es nicht der großen Kunst der Körpersprache, um zu verstehen: Diese beiden Menschen sind in tiefster Liebe miteinander vereint.

Diamantene Hochzeit: Inge und Willi Gippert: Liebe kennt kein Alter
Foto: Staschik, Olaf (ola)

Der französische Philosoph Albert Camus hat einmal gesagt: "Einen Menschen zu lieben heißt, einzuwilligen mit ihm alt zu werden." Inge und Willi Gippert sind seinen Worten gefolgt- das Hildener Ehepaar feiert heute seine Diamantene Hochzeit. So, wie das Ehepaar auf dem Sofa in seinem kleinen Wohnzimmer eng nebeneinander sitzt, ihre Hände sich ab und an leicht berühren, der 82-Jährige ein wenig vorgebeugt, als wolle er seine zwei Jahre jüngere Ehefrau "beschützen", bedarf es nicht der großen Kunst der Körpersprache, um zu verstehen: Diese beiden Menschen sind in tiefster Liebe miteinander vereint.

Diamantene Hochzeit: Inge und Willi Gippert: Liebe kennt kein Alter
Foto: Staschik, Olaf (ola)

Sechzig Jahre sind sie verheiratet. Aber: "Wir kannten uns schon als Nachbarskinder, wir sind beide an der Richrather Straße aufgewachsen", erinnert sich Willi Gippert lächelnd, "Wir haben zusammen gespielt, unsere Familien waren sich vertraut, aber erst als ich 17 Jahre alt war, wurde aus Freundschaft Liebe." Viele Familienfotos zieren die Wände. "Wir haben acht Enkel zwischen 15 und 34 Jahren und eine fünfjährige Urenkelin, erwarten aber in etwa sechs Wochen das zweite Urenkelkind", erzählt Inge Gippert freudig.

Drei Kinder hat das Ehepaar bekommen, zwei Töchter, einen Sohn. Die Aufgabenverteilung war, wie zu damaligen Zeiten üblich, strikt geregelt. "Ich habe die Kinder versorgt und erzogen, mein Mann ist morgens um sechs aus dem Haus gegangen und hat das Geld verdient", erinnert sich Inge Gippert. "Unzufrieden mit meinem Leben war ich nie. Ich war zwanzig Jahre lang Hausfrau und das gehörte sich so." Vielleicht, so mutmaßt das Ehepaar gemeinsam, war die damalige klassische Rollenverteilung Grund dafür, dass es nie viel Streit, gar große Krisen oder sogar Gedanken an eine Scheidung gegeben habe. "Nein, warum denn?", fragt sich der gelernte Karosseriebauer und spätere Baggerfahrer laut "wir sind gar nicht auf die Idee gekommen, uns mal zu trennen. Jeder hat mal eine andere Meinung zu den Dingen, aber dem ist man mit Respekt begegnet." Und seine Frau fügt hinzu. "Als Frau war man damals ja auch abhängig, da hat man schon mal eine Faust in der Tasche gemacht, aber das war dann halt so und dann war es wieder gut."

Viele schöne Dinge haben die Gipperts im Laufe ihrer langen Ehe miteinander unternommen, eine große Leidenschaft beider war die Zucht der "Weißen Wiener", einer speziellen Großkaninchenrasse. "Teils hatten wir siebzig Stück auf einmal, wir sind auf vielen Ausstellungen gewesen, viel umhergereist, das hat uns viel Freude gemacht", sagt Inge Gippert leise und es klingt ein wenig traurig. Aus gesundheitlichen Gründen musste das Ehepaar die Zucht vor fünf Jahren aufgeben. "Wir sind aber noch passive Mitglieder im Verein und schauen uns nach wie vor manchmal Ausstellungen an", ergänzt Willi Gippert mit aufmunterndem Blick zu seiner Frau.

Und dann sagt er: "Ich würde alles genauso machen, wenn ich die Uhr zurückdrehen könnte. Ich würde nur sie wählen, denn sie war schon immer schön und klug und lieb, einfach perfekt für mich." Worte, die seine Frau sichtlich berühren. "Das kann ich nur so wiedergeben, es war die richtige Entscheidung", sagt sie leise - und drückt liebevoll seine Hand.

Die Diamanthochzeit feiert das Paar im Kreise der Großfamilie. Große Wünsche für die Zukunft haben beide nicht. "Nur ein bisschen Gesundheit. Wir haben doch alles, was wir brauchen." dani

(dani)
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