Geschichtsverein Experte spricht über Wurzeln der Haaner Glaubensrichtungen

Hilden · Prof. Dr. Volkmar Wittmütz hat beim Bergischen Geschichtsverein Haan jetzt einen Vortrag über die Reformation in den niederbergischen Gemeinden gehalten. Er ordnete das Geschehen in Haan und Gruiten in die größeren Zusammenhänge ein. Fast überall in Deutschland trieben die Landesfürsten die Reformation entschlossen voran, nicht zuletzt um auf Kosten der Kirche ihre eigene Machtposition territorial, finanziell und politisch auszubauen, indem sie sich selbst zu Bischöfen ihrer Landeskirchen machten.

Prof. Dr. Volkmar Wittmütz hat beim Bergischen Geschichtsverein Haan jetzt einen Vortrag über die Reformation in den niederbergischen Gemeinden gehalten. Er ordnete das Geschehen in Haan und Gruiten in die größeren Zusammenhänge ein. Fast überall in Deutschland trieben die Landesfürsten die Reformation entschlossen voran, nicht zuletzt um auf Kosten der Kirche ihre eigene Machtposition territorial, finanziell und politisch auszubauen, indem sie sich selbst zu Bischöfen ihrer Landeskirchen machten.

Nicht so Herzog Wilhelm V. von Berg (1539 - 1592), der als eher entscheidungsschwach galt. Er ließ die Dinge laufen. Daher blieb im Herzogtum zunächst lange Zeit alles beim Alten. Es kam darauf an, welche Akzente der jeweilige Pfarrer setzte. Interessant ist, dass die Reformation im Bergischen erst zu einer Massenbewegung wurde, nachdem etwa seit den 1550er Jahren eine größere Anzahl von Glaubensflüchtlingen aus den Niederlanden, aber auch aus Frankreich und England Aufnahme gefunden hatte.

Sie beriefen sich auf Calvin und brachten damit die damals vergleichsweise radikale Form der Reformation ins Herzogtum und schließlich auch nach Haan, wo der Übergang zum Protestantismus - so belegen es die Quellen - zwischen 1586 und 1589 stattgefunden hat. Die Bedeutung des calvinistischen Ursprungs lässt sich in Haan und Umgebung noch nachvollziehen. In Gruiten hat man an der evangelisch-reformierten Gemeinde bis heute festgehalten.

In Haan dagegen gab man dem Druck von Seiten des preußischen Königs auf Vereinigung von Lutheranern und Reformierten nach und bezeichnete sich seit 1821 als uniert.

(RP)
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