Hilden Stadt sucht Investor für Heuss-Areal

Hilden · Auf dem Grundstück der ehemaligen Hauptschule im Hildener Norden sollen familienfreundliche Mehrfamilienhäuser entstehen. Mindestangebot 2,2 Millionen Euro. Bieter können sich bis 30. Juni mit Konzept bewerben.

 Konzept der Stadtverwaltung für das alte Hauptschulgelände an der Furtwängler-/Richard-Wagner-Straße aus dem Jahr 2015.

Konzept der Stadtverwaltung für das alte Hauptschulgelände an der Furtwängler-/Richard-Wagner-Straße aus dem Jahr 2015.

Foto: Stadt Hilden

Ende Juni 2016 hat die Theodor-Heuss-Schule, Hildens letzte Hauptschule, geschlossen. Bereits 2015 hatte die Verwaltung ein Konzept vorgelegt, wie das Areal künftig genutzt werden könnte. Danach wären dort bis zu 95 Wohnungen mit einer durchschnittlichen Größe von 80 Quadratmetern möglich. Die Politik hat über die neue Nutzung des Geländes vier lange Jahre debattiert und diskutiert. Ergebnis: Die städtische Wohnungsbaugesellschaft Hilden WGH errichtet auf einem Teil des Grundstücks (877 Quadratmeter) öffentlich geförderte Mietwohnungen.

Der Großteil (6400 Quadratmeter) steht seit Ende Februar zum Verkauf. In einem offenen Wettbewerb sucht die Stadt einen Investor. Das Auswahlverfahren geht nun auf die Zielgerade. Noch bis 30. Juni können Investoren ihre Angebote einreichen. Es gab bereits eine ganze Reihe von Anfragen, berichtet die Verwaltung.

 Die Volkshochschule nutzt einen Teil der ehemaligen Theodor-Heuss-Schule an der Furtwänglerstraße 2.

Die Volkshochschule nutzt einen Teil der ehemaligen Theodor-Heuss-Schule an der Furtwänglerstraße 2.

Foto: Christoph Schmidt

Der Käufer muss allerdings eine ganze Reihe von Bedingungen erfüllen. Da ist zunächst das Mindestangebot von 2,22 Millionen Euro. Mindestens 30 Prozent der entstehenden Wohnungen müssen öffentlich gefördert sein (Sozialwohnungen). Dazu soll die Bauweise klimaschonend und nachhaltig sein. Zudem soll der Investor noch den Abriss der alten Schulgebäude bezahlen, die Erschließung (Straßen und Kanäle) übernehmen, die Parkplätze für den dortigen Spielplatz, das Jugendzentrum Area 51 und die Kita Nordlichter auf eigene Kosten erneuern und an der Ecke Furtwängler-/Richard-Wagner-Straße ein Regenrückhaltebecken anlegen.

Wer das alles bezahlen soll, ist klar: die Käufer und Mieter der Wohnungen, die dort entstehen werden. Denn selbstverständlich wird der Investor all diese Kosten umlegen. Alle Parteien im Stadtrat fordern „bezahlbare“ Wohnungen. Wie bezahlbar die dort entstehenden Wohnungen dann am Ende sein werden, wird man sehen.  „Politik und Verwaltung waren sich einig, dass nicht allein der Kaufpreis entscheiden soll“, erläutert Baudezernent Peter Stuhlträger. „Wir brauchen in Hilden preisgünstigen Wohnraum für Familien. Deshalb fällt das Bau- und Nutzungs-Konzept mit 80 Prozent ins Gewicht.“

Für Kriterien wie dem Anteil an preisgedämpften Wohnraum oder familienfreundlichen Grundrissen werden die Punkte jeweils nach Prozentsatz vergeben. Die Kategorie „Architektur und Gestaltungsqualität“ wird vom Stadtentwicklungsausschuss sowie Mitgliedern der Verwaltung in einer öffentlichen Sitzung bewertet. Die Punktevergabe für eine „innovative, klimaschonende und nachhaltige Bauweise“ erfolgt ebenfalls öffentlich im Ausschuss für Umwelt- und Klimaschutz. Ist ein Investor gefunden und der Kaufvertrag unterschrieben, folgen das Bebauungsplan-Verfahren für das Grundstück inklusive Bürgeranhörung. Nach aktuellem Stand soll der Abriss der Gebäude in der zweiten Jahreshälfte 2023 beginnen. Aktuell nutzt die Volkshochschule Hilden-Haan die alte Schule. Sie muss dann umziehen. Wohin ist bislang offen.

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