Neuer Finanzdezernent Stadt muss Stelle vermutlich neu ausschreiben

Im Laufe der Woche will die Stadt Hilden noch einmal mit dem Personaldienstleister sprechen, der Bewerber für die Stelle des Finanzchefs besorgen soll. Von der ersten Vorstellungsrunde waren keine Kandidaten mehr übrig geblieben. Unter Umständen muss neu ausgeschrieben werden.

Es gibt wohl kaum jemanden in Hilden, der wie Heinrich Klausgrete einen Überblick über die Entwicklung der Stadtfinanzen in den vergangenen Jahrzehnte hatte. Im September geht Hildens Kämmerer in Pension. doch angesichts des Fiaskos rund um die Besetzung seiner Stelle im Rathaus hat es offenbar größere Bemühungen hinter den Kulissen gegeben, den städtischen Finanzfachmann dazu zu bewegen, noch eine Zeit lang weiterzumachen.

Norbert Danscheidt (CDU) ist der zuständige Personaldezernent der Stadt Hilden. Der Erste Beigeordnete räumte jetzt auf Anfrage ein: „Ja, es hat Gespräche mit dem Amtsinhaber gegeben.“ Klausgrete wolle jedoch mit 63 Jahren aufhören und habe sich deshalb nicht zur Verlängerung überreden lassen.

Damit steht fest: Wenn die Gespräche mit der Personaldienstleistungsfirma, die geeignete Kandidaten für die Nachfolge des Finanzchefs finden sollten, erfolglos bleiben, muss das ganze Procedere wieder von vorne beginnen – die Stelle also neu ausgeschrieben werden.

Das Gespräch sei für diese Woche terminiert, sagt dann Danscheidt. Es solle dabei geklärt werden, ob aus deren Sicht noch Kandidaten in Frage kommen könnten, mit denen bisher nur der Dienstleister gesprochen habe. Eine „Resterampe“ hat die Stadtverwaltung dabei allerdings nicht im Sinn: „Falls es zu einer direkten Neuausschreibung kommt, also keine weiteren Bewerber in Frage kommen oder noch zur Verfügung stehen wird die Neuausschreibung sicherlich kurzfristig erfolgen“, betont der Beigeordnete.Die wäre immerhin in den Kosten des Vertrages enthalten.

Die Stadt hatte die Politiker zuletzt darüber informiert, dass der von dem sogenannten Headhunter ausgewählte Bewerber nicht mehr zur Verfügung stehe. Auch der einzige interne Interessent, Michael Witek, Leiter des Amtes für Beratung und Rechnungsprüfung, hatte, wie es heißt, auf Druck von Bürgermeisterin Birgit Alkenings bereits vor Wochen zurückgezogen.

Ihn hätte die „Allianz für Hilden“ gerne für die Übergangszeit zumindest als kommissarischen Stadtkämmerer eingesetzt gesehen – doch das wird aller Voraussicht nach nicht passieren, wie Anabela Pires-Barata, Fraktionsvorsitzende der SPD im Hildener Stadtrat, auf Anfrage betont: „Der Leiter eines Prüfungsamtes kann nicht gleichzeitig auch die Position in der Stadt einnehmen, die er eigentlich prüfen soll“, sagt die Politikerin. Und ob jemand seine Stelle für eine kommissarische Alternativfunktion aufgebe, sei doch sehr unwahrscheinlich.

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