Ukraine-Hilfe Stadt Hilden reserviert Sporthalle für Flüchtlinge

Hilden · Die Stadt Hilden hat seit Kriegsbeginn 105 Ukrainerinnen und Ukrainer untergebracht und versorgt (Stand: 9. März). Weitere sind privat untergekommen. Vorsorglich ist ab Freitag, 11. März, die Sporthalle Weidenweg reserviert.

 Auch in anderen Städten wie hier in Frankfurt/Main werden Sporthalle für die Aufnahme von ukrainische Kriegsflüchtlinge hergerichtet.

Auch in anderen Städten wie hier in Frankfurt/Main werden Sporthalle für die Aufnahme von ukrainische Kriegsflüchtlinge hergerichtet.

Foto: dpa/Arne Dedert

Die Zahl der Ukraine-Flüchtlinge, die über private Kontakte nach Hilden gelangen, steigt rasant, berichtet Stadtsprecherin  Henrike Ludes-Loer auf Anfrage unserer Zeitung: „Offizielle Zuweisungen sowie einen Zuweisungsschlüssel gibt es noch nicht. Eine konkrete Zahl kann die Stadt daher nicht nennen.“

Die Stadt habe sich vorbereitet. Alle Unterkünfte, die kurzfristig für eine Belegung verfügbar waren, wurden hergerichtet. Sie wurden unter anderem gereinigt und – so weit möglich  – bereits eingerichtet. An drei Terminen sammele die Stadt nun, was noch fehlt, um möglichst viele Familien gut zu versorgen: Kleidung, Hygieneartikel, Standard-Bettwäsche und mehr.

Darüber hinaus habe die Stadt ein Spendenkonto eingerichtet, um weitere Bedarfe zu decken. Zeitgleich arbeite die Stadt mit Hochdruck daran, zusätzliche Aufnahmemöglichkeiten zu schaffen. Um bei Bedarf Flüchtlinge übergangsweise für kurze Zeit unterbringen zu können, bis sie in eine Notunterkunft oder in eine private Wohnung ziehen können, ist ab Freitag, 11. März, die Sporthalle Weidenweg vorsorglich reserviert.

Insgesamt hat die Stadt Hilden derzeit 22 dezentrale Unterkünfte mit einer Gesamtkapazität von 553 „Betten“. Davon waren vor Kriegsbeginn etwa 90 frei. „Diese Kapazitäten sind inzwischen ausgeschöpft“, so die Stadtsprecherin.

Aufgrund der Familienstrukturen könnten nicht alle Plätze auch belegt werden. Ist beispielsweise eine vierköpfige Familie in einem Zimmer untergebracht, in dem fünf Betten vorgesehen sind,sei damit das überzählige Bett zwar als „frei“ im System, eine Belegung aber faktisch nicht möglich. „Die 90 Betten verteilen sich daher auf 72 ukrainische Flüchtlinge“, erläutert Henrike Ludes-Loer.

In der Notunterkunft Forststraße müsse ein Teil der Kapazitäten als Quarantäneunterkunft für Geflüchtete vorgehalten werden. Die Unterkunft am Breddert müsse vor einer möglichen Belegung zunächst wieder hergerichtet, gereinigt und ausgestattet werden. Da dort die Unterbringung von Geflüchteten aufgrund brandschutztechnischer Mängel zwischenzeitlich nicht in allen Etagen möglich war, wurde die Unterkunft zuletzt in Teilen als Corona-Teststelle genutzt.

Auf das Spendenkonto der Stadt sind seit  dem 7. März 7120 Euro von 24 Spendern eingegangen. Außerdem haben einige Unternehmen ihre finanzielle Unterstützung zugesagt. „Wir sind dankbar für jede Spende – egal ob klein oder groß“, erklärt Bürgermeister Claus Pommer. „Von den Geldern kaufen wir die Dinge, die nicht unter den Sachspenden waren und die die Menschen in ihrer Notlage jetzt dringend brauchen.“

Mehrere hundert E-Mails mit Spenden- und Hilfsangeboten sind bisher bei der Stadt unter ukraine-hilfe@hilden.de gegangen. „Sie werden laufend gesichtet und in einer Datenbank zusammengetragen“, erläutert die Stadtsprecherin Ludes-Loer: „Angesicht der großen Anzahl können wir aktuell aber nur gezielt und nach Bedarf antworten.“

Was ist aus Sicht der Stadt jetzt am dringendsten? Ludes-Loer: „Die Aufnahmekapazitäten erhöhen, sodass die Menschen, die hier ankommen, ein Dach über dem Kopf haben.“

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