Sieben Verbindungen werden auf ihre Eignung untersucht, beschließt der Fachausschuss. Stadt prüft weitere Fahrradstraßen

Hilden · Eine Mehrheit im Stadtrat will für die Untersuchung und Planung 50.000 Euro außerplanmäßig zur Verfügung stellen.

 Die Hagelkreuzstraße ist Hildens erste und bislang einzige Fahrradstraße.

Die Hagelkreuzstraße ist Hildens erste und bislang einzige Fahrradstraße.

Foto: Christoph Schmidt

Radfahren ist gesund, leise und produziert keine Abgase. Viele Hildener fahren Rad. Gleichwohl gibt es erst eine einzige Fahrradstraße (Hagelkreuzstraße) in der Stadt. Ein Fachbüro soll jetzt prüfen, ob auch noch folgende Straßen geeignet sind: Schul-, Pungshausstraße, Am Strauch (zwischen Kölner Straße und Erikaweg), Luisenstraße-Augustastraße-Hagdornstraße-Hummelster Straße, Am Jägersteig-Am Stadtwald-Schlichterweg, Bismarckstraße (zwischen Hagdorn- und Berliner Straße) und Heiligenstraße. Das haben die Fraktionen im Stadtentwicklungsausschuss auf Antrag der Grünen mit Mehrheit beschlossen. In Langenfeld gibt es nur zwei Fahrradstraßen. Das seien aber Wirtschaftswege und mit den Innenstadtstraßen in Hilden nicht zu vergleichen, meint Tiefbauamtsleiter Harald Mittmann. Monheim wolle in diesem Jahr die erste Fahrradstraße ausweisen. Mit Fahrradstraßen kann man den Radverkehr fördern, so die Erfahrungen von München, Bremen und Bonn – aber nicht ohne Prüfung der jeweiligen Rahmenbedingungen. Heinz Albers (Grüne) schlug vor, die Heiligenstraße probeweise für kleines Geld als Fahrradstraße auszuweisen. Das lehnte Mittmann rundheraus ab. „Einfach nur ein entsprechendes Schild aufstellen reicht nicht“, sagte Mittmann: „Das funktioniert nicht. Das würden wir aus Sicherheitsgründen auch nicht machen.“ Der Gesetzgeber mache bestimmte Vorgaben. Fahrradstraßen kommen nur dann in Betracht, wenn der Radverkehr die „vorherrschende Verkehrsart“ ist oder dies zu erwarten sei. Zudem müsse die Polizei die Unfallgefahr in den vorgeschlagenen Straßen beurteilen und die Neuaufteilung des Straßenraums (parkende Autos, Markierungen, Einmündungen) untersucht werden. „Wir wollen erfolgreiche Fahrradstraßen, die von allen akzeptiert werden – auch von Autofahrern.“ Die CDU schlug vor, zunächst nur die Verbindung Luisenstraße bis Hummelster Straße als Fahrradstraße zu planen und damit Erfahrungen zu sammeln, fand dafür aber keine Mehrheit. In einem Bürgerantrag baten 44 Anwohner darum, die Heiligenstraße in eine Fahrradstraße umzuwandeln. Sie versprechen sich davon weniger Autoverkehr und mehr Sicherheit für Fußgänger. Problem: Zunächst muss ein Regenwasserkanal im südlichen Abschnitt gebaut werden. Es mache keinen Sinn, erst die Straße neu zu machen und dann wieder aufzureißen, waren sich die Politiker einig. Der neue Kanal werde nicht vor 2020/21 fertig, schätzte der Tiefbauamtsleiter. Erst dann könne die Fahrbahn geplant werden. Der Antrag der Bürger wurde deshalb mit Mehrheit vertagt.

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