Haan Stadt hat sich mit Gemeinde über Kita-Neubau Am Park geeinigt

Haan · Beim geplanten Ausbau der Kita Am Park (Bismarckstraße 10) sind sich die Evangelische Kirchengemeinde und die Stadt Haan in die Quere gekommen. Jetzt ist nach Informationen der RP ein Kompromiss gefunden worden, mit dem beide Seiten leben können. Die Gemeinde hat ihre Baupläne geändert. Die Stadt toleriert, dass dabei Baugrenzen überschritten werden, und bekommt das Wegerecht für eine zweite Zufahrt zum Gelände der Landesfinanzschule.

 Um diese Kita geht es: Die evangelische Kindertagesstätte Am Park will ausbauen und sich damit erweitern.

Um diese Kita geht es: Die evangelische Kindertagesstätte Am Park will ausbauen und sich damit erweitern.

Foto: staschik

Was will die Gemeinde? Die Evangelische Kirchengemeinde will ihre Kita Am Park erweitern, damit die Stadt Haan den seit 1. August geltenden Rechtsanspruch für alle Kinder zwischen ein und sechs Jahren auf einen Betreuungsplatz erfüllen kann. Die Gemeinde betreibt bereits drei Kitas mit zehn Gruppen und zahlt dafür mehr als 100 000 Euro Betriebskosten im Jahr. Zusätzliche finanzielle Belastungen könne man angesichts sinkender Kirchensteuereinnahmen nicht schultern, erläutert das Presbyterium und bat den Stadtrat für den Kita-Ausbau um einen städtischen Zuschuss von bis zu 1,07 Millionen Euro. Zehn Prozent, mindestens 107 000 Euro, will die Gemeinde selbst beisteuern.

Was will die Stadt? Die Landesfinanzschule verlässt voraussichtlich 2014 Haan. Es gibt Überlegungen, auf dem attraktiven Gelände nahe der Innenstadt Einzelhandel anzusiedeln, weil das Windhövel-Projekt seit Jahren auf der Stelle tritt. Das Grundstück gehört zwar dem Land, aber die Stadt hat die Planungshoheit. Ein Einkaufszentrum dort bräuchte auf jeden Fall eine zweite Zufahrt. Die Stadt hatte bereits eine zweite Zufahrt, so ist zu hören, habe dieses Wegerecht aber ersatzlos aufgegeben – zugunsten eines privaten Bauprojekts.

Die Verwaltung hat versucht, sich ein neues Wegerecht zu sichern – durch einen Kuhhandel mit der Evangelischen Gemeinde. Sie stellte eine Verbindung zwischen dem städtischen Zuschuss und dem Wegerecht her. Das Presbyterium wurde von diesem Vorgehen überrascht. Würde die zweite Zufahrt tatsächlich gebaut, verliefe sie direkt am geplanten Kita-Neubau entlang. Man kann sich vorstellen: Das stößt weder beim Träger, noch bei Kindern und Eltern auf Begeisterung.

Der Kompromiss Der Stadtrat hat der Evangelischen Gemeinde den gewünschten Zuschuss bewilligt. Der geplante Kita-Neubau wird zurückversetzt in Richtung Bismarckstraße. Der Haupteingang der Kita liegt künftig an der Bismarckstraße, der Eingang Martin-Luther-Straße (dort wäre die zweite Zufahrt für das Landesfinanzschulgelände) fällt künftig weg. Der Neubau wird nicht für zwei, sondern drei Kita-Gruppe konzipiert. Eine Gruppe, die heute im Altbau an der Martin-Luther-Straße untergebracht ist, zieht ebenfalls in den Neubau.

Durch die Änderungen werden Baugrenzen überschritten. Das toleriert die Stadt und bekommt dafür das gewünschte Wegerecht. Der Bauantrag mit den Änderungen liegt der Kommune bereits vor. Mit dem Abriss des Flachdachanbaus soll am 26. August begonnen werden. Das Hauptgebäude bleibt stehen.

(RP)
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