St. Martin in Hilden Martinszug zieht durch die Hildener Innenstadt

Hilden · Bei der Zugpremiere des Sankt-Martins-Vereins Hilden Süd in der Innenstadt kamen gleich zwei Darsteller des Heiligen zum Einsatz. Grund: Rücksicht auf das Pferd.

St. Martin in Hilden: So schön war der Martinzug in der Innenstadt​
17 Bilder

So schön war der Martinzug in der Hildener Innenstadt

17 Bilder
Foto: Köhlen, Stephan (teph)

„Sankt Maaartin, Sankt Maaartin“, schmetterte der kleine Julian (5) aus voller Brust, während er seine Froschlaterne stolz in die Höhe hielt. Seine Eltern und die Tante warfen sich gerade leicht gerührt Blicke zu – da sang der Kleine auch schon weiter: „Sankt Martin ritt durch Pommes und Salat.“ Mit der Rührung war es schlagartig vorbei! Der Vater redete dem Sohn kurz ins Gewissen, bis der Originaltext wieder zu 100 Prozent saß. Und weiter ging’s.

Wie viele Kinder am Sonntagabend eigene Abwandlungen der Martinslieder ausprobierten, lässt sich nur erahnen. Tatsache ist jedoch: Beim ersten Zug des Sankt-Martins-Vereins Hilden Süd in der Innenstadt waren viele Hundert Kinder aus Hildener Kitas und einfach so im Familienkreis mit dabei und hatten Spaß – trotz mehrerer Regenschauer zwischendurch.

Um die 2500 Teilnehmer waren es beim Zug im Süden der Stadt sonst immer – viel weniger dürften es auch bei der Premiere in der Fußgängerzone nicht gewesen sein.

Und wie stimmungsvoll das ganze über die Bühne ging: Mitglieder der Jugendfeuerwehr zogen mit echten Fackeln voran, ebenso wie die in eigene Westen gekleideten Vereinsmitglieder. Drei Musikkapellen sorgten auf dem Weg von der Jacobuskirche rund um die Fußgängerzone bis zum Nove-Mesto-Platz für Laternenlieder-Flair. Mitten im Lichtermeer ritt einer der zwei St. Martins an diesem frühen Abend.

 Kein Scherz: Bei der Planung der Veranstaltung hatten die Vereinschefs Udo Höpfner,  Hans-Peter Rauscher und ihr Team nichts dem Zufall überlassen. Und dazu gehörte auch, dass sich der Verein bei seinem ersten Innenstadtzug zwei St. Martins leistete. Hoch zu Ross ritt Arno Schnitzler auf einem prächtigen Friesen, bei der anschließenden Mantelteilung am Nove-Mesto-Platz kam jedoch Martin Nummer zwei, Andreas Brieden, zum Einsatz – als Fußgänger. „Wir wollten so wenig Stress wie möglich für das Tier“, erklärte Höpfner die Vorsichtsmaßnahme: „Dank der Doppelbesetzung kann der Reiter sich ganz auf das Pferd konzentrieren.“ Die neue Örtlichkeit könne ebenfalls auf diese Weise am stressfreisten bespielt werden. Insgesamt 200 Helfer, darunter auch viele Verkehrskadetten, sorgten für einen reibungslosen Ablauf – und dafür, dass Klein und Groß sich auf das Wichtigste konzentrieren konnten: Mitsingen und Staunen.

Nur auf das Martinsfeuer hatten die Veranstalter verzichtet. Auf der Bühne am Nove-Mesto-Platz deutete oranges Scheinwerferlicht  die Flammen auf der kleinen Bühne an. Dank einer Mikrofonanlage konnte auch in den hinteren Ecken des Platzes noch alles verstanden werden. Einzig mit der Sicht haperte es in den hinteren Reihen etwas.

Auf 500 Kinder wartete nach dem Ende des Martinsspiels sogar noch ein weiteres Highlight: Ihre Eltern hatten im Vorfeld Martinstüten bestellt – für fünf Euro das Stück. Die wurden zu guter Letzt vor dem Domizil der Hildener Tafel gegenüber der Polizei verteilt. Neben den obligatorischen Weckmännern fanden die Kinder Schokolade und andere Überraschungen – allerdings definitiv nicht Pommes und Salat!

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort