Hilden St. Josefs-Krankenhaus hilft Kindern in Not

Hilden · Hildener Hospital ist seit fünf Jahren ein Stützpunkt des Präventionsprojektes Kinderzukunft NRW.

Häusliche Gewalt, minderjährige Mütter, Multiproblemfamilien: Bundesweit wachsen mehr als fünf Prozent der Kinder in schwierigen Verhältnissen auf. Seit fünf Jahren hilft das St.-Josefs-Krankenhaus Hilden als Stützpunkt des Präventionsprojekts Kinderzukunft NRW, frühestmöglich die Situation für die Betroffenen zu verbessern.

Der Clou des Projekts Kinderzukunft NRW ist der frühe Zeitpunkt der Hilfe: Das Präventionsmodell setzt in der von Chefarzt Krystian Kuboth geleiteten Geburtsklinik des St. Josefs-KrankenhausesHilden an. Dort besucht eine Koordinatorin - im Hildener Hospital ist das die Hebamme Astrid Leckenbusch - alle Mütter. Erkennt Sie dabei beispielsweise handfeste Drogen- oder Alkoholprobleme, finanzielle Nöte oder familiäre Überlastung, werden Kinder- und Frauenärzte, Schwangerschaftsberatungsstellen und die Jugendhilfe eingeschaltet.

Chefarzt Krystian Kuboth bringt es auf den Punkt: "Es geht nicht um Kontrollen, sondern ums Kümmern. Wir wollen rechtzeitig Unterstützung und Beratung anbieten." Fallen Probleme schon während der Schwangerschaft auf, versucht das Netzwerk ebenfalls zu helfen - je früher dies in den Familien möglich ist, desto besser.

"Nachhaltig und übertragbar" sei das vom St. Josefs-Krankenhaus getragene Modell, sagt Dr. Wilfried Kratzsch und hat jetzt der Direktorin Monika Felkl seine "besondere Hochachtung" für die Zusammenarbeit in den vergangenen fünf Jahren ausgesprochen. Der Vorsitzende von Kinderzukunft NRW lobt außerdem die regelmäßigen fach- und fallübergreifenden Gesprächsrunden, bei denen sich nicht nur die Experten des St. Josefs-Krankenhauses, sondern auch niedergelassene Ärzte, Hebammen und Vertreter des Gesundheits- und des Jugendamts austauschen, um gefährdeten Familien zu helfen: "Diese Gespräche haben zu einem Abbau von Vorurteilen und zu einer gegenseitigen Wertschätzung geführt", glaubt Dr. Wilfried Kratzsch.

Das Projekt Zukunft NRW ist Teil der Stiftung Deutsches Forum Kinderzukunft und wurde von Kratzsch ins Leben gerufen. Mehr Infos zur Stiftungsarbeit gibt es unter: www.forum-kinderzukunft.de.

(ilpl)
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