Gruiten Sportplatz droht Verzögerung

Gruiten · Die Arbeiten für das Kunstrasen-Projekt sind noch nicht ausgeschrieben worden. Denn zur Finanzierung musste ein neuer Förderverein gegründet werden. Betriebshofleiter Claus Hippel rechnet damit, dass die neue Sportanlage erst im Juni 2013 freigegeben werden könnte.

 Weiterhin nur ein Plan ist die neue Sportanlage für Gruiten. Die Sanierung wird wohl erst im August oder September beginnen. TSV-Vorsitzender Jürgen Boes (links) leitet den neu gegründeten Förderverein. Dieter Schauf, Vorsitzender des Fördervereins Fußball, ärgert sich über die Kostenentwicklung.

Weiterhin nur ein Plan ist die neue Sportanlage für Gruiten. Die Sanierung wird wohl erst im August oder September beginnen. TSV-Vorsitzender Jürgen Boes (links) leitet den neu gegründeten Förderverein. Dieter Schauf, Vorsitzender des Fördervereins Fußball, ärgert sich über die Kostenentwicklung.

Foto: ola, ati, Büro pslandschaft

Die Fußballer des Turn- und Sportvereins Gruiten freuen sich auf den Kunstrasen, der demnächst ihr angestammtes Sportgelände in Gruiten zieren soll. Aber sie werden vermutlich mehr Geduld aufbringen müssen, als bisher gedacht.

Gruiten: Sportplatz droht Verzögerung
Foto: Staschik, Olaf

Denn die Stadt hat das Sanierungsprojekt noch nicht ausgeschrieben, obwohl das Mitte Mai, nach Genehmigung des Haushaltsplanes, bereits geschehen sollte. Während Jürgen Boes, Vorsitzender des TSV, noch optimistisch ist und von einer ersten Platznutzung noch im Spätherbst ausgeht, hielt Betriebshofleiter Claus Hippel gestern gegenüber der RP eine Fertigstellung des neuen Geländes erst im Juni 2013 für möglich.

Gruiten: Sportplatz droht Verzögerung
Foto: Staschik, Olaf

Finanzamt hat schnell gearbeitet

Ein Grund für die Verzögerung ist die Weigerung des Fördervereins Fußball Haan — Gruiten, die Zuwendung aus der Kultur- und Sozialstiftung der Stadt-Sparkasse — immerhin 250 000 Euro — über sein Konto laufen zu lassen. "Ich weiß letztlich gar nicht, was tatsächlich gebaut werden soll. Das kann ich nicht verantworten", begründete Vorsitzender Dieter Schauf die Haltung des Vereins, der 2010 erst die Sanierung des Sportplatzes an alter Stelle angestoßen und voller Engagement planerische Prozesse vorangetrieben und finanzielle Weichen gestellt hatte. Seit dem Spätherbst 2011 sei der Verein nicht mehr an Beratungen beteiligt und von sämtlichen Informationen ausgeklammert worden.

Mehrfach hatte Schauf Kritik an der Kostenentwicklung geäußert. Dazu stand er auch gestern: "Es fehlt an allen Ecken und Enden und hier werden Gelder verschleudert." Die Verlagerung des Eingangsbereiches, eine Neupflasterung des Weges zu den Tribünen oder neue Barrieren rund um den Platz seien nicht nötig.

Damit das Geld der Sparkassen-Stiftung in die Stadtkasse fließen kann, wurde am Dienstag letzter Woche ein neuer "Förderverein für den Erhalt und die Sanierung des Sportplatzes Gruiten und Förderverein des TSV 1884 Gruiten" aus der Taufe gehoben. Vorsitzender ist Jürgen Boes, sein Vertreter Ulrich Pieper und Schatzmeister Jens Niklaus. Zu den sieben Beisitzern zählen auch fünf Mitglieder der Fußballabteilung. Schon gestern habe das Finanzamt die Anerkennung der Gemeinnützigkeit angekündigt, freute sich Boes über diese so wichtige Bestätigung.

Stadtkämmerin Dagmar Formella wird dem Betriebshof grünes Licht für die Ausschreibung erst geben, wenn alle Bestätigungen vorliegen und Voraussetzungen für die Auszahlung der Stiftung erfüllt seien. Im vorigen Herbst seien 598 000 Euro außerhalb des Haushaltes gesichert gewesen. Wäre das Sanierungsprojekt innerhalb dieses Rahmens realisierbar gewesen, hätte es ausgeschrieben werden können. Die Fachabteilung der Verwaltung aber sei zu anderen Ergebnissen gekommen, sagte sie. Deshalb habe haushaltsrechtlich alles so laufen müssen wie es gelaufen ist.

Betriebshofleiter Claus Hippel erläuterte, der Kunstrasenbelag könne nur bei länger trockener Witterung aufgebracht werden. Deshalb seien die Arbeiten zwischen Ende September und April nicht möglich. Die Vorbereitung des Platzes für den Kunstrasen selbst werde "sicher drei Monate in Anspruch nehmen". Der ursprüngliche Zeitplan habe nur sehr wenig Luft für Verzögerungen gehabt. Vor August werde am Gruitener Sportplatz wohl kein Unternehmen anfangen.

(RP/rl)
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