Hilden/Mettmann Sporthalle soll Notunterkunft werden

Hilden/Mettmann · Die Kapazitäten neigen sich dem Ende zu, die Stadt Hilden sucht daher Möglichkeiten, ukrainische Kriegsflüchtlinge aufzunehmen. Um gerüstet zu sein, trifft auch der Kreis Vorbereitungen.

 Der Kreis bereitet sich auf die Ankunft weiterer ukrainischer Kriegsflüchtlinge vor.

Der Kreis bereitet sich auf die Ankunft weiterer ukrainischer Kriegsflüchtlinge vor.

Foto: dpa/Philipp Schulze

(tobi) Eigentlich kümmern sich die Städte um die Aufnahme von Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine – doch aus der Flüchtlingswelle 2015 hat der Kreis Mettmann gelernt, dass Land und Bund auch auf Landkreise zukommen und um Hilfe bitten. „Wir bereiten uns schon einmal darauf vor, damit wir im Falle einer Anfrage schnell reagieren können“, erklärt Kreissprecherin Daniela Hitzemann. Außerdem werde es in den Unterkünften der Städte langsam eng, bestätigt auch Hildens Bürgermeister Claus Pommer.

Vor sieben Jahren musste der Kreis binnen weniger Tage eine Notunterkunft herrichten. Die Wahl fiel damals auf die Sporthalle des Berufskollegs in Mettmann. Dort kamen vor allem alleinreisende Männer unter. „Diese Halle haben wir auch jetzt wieder ins Auge gefasst“, erklärt Daniela Hitzemann weiter. Allerdings hätten sich die Rahmenbedingungen geändert: „2015 haben wir vor allem alleinreisende Männer aufgenommen“, sagt sie. Daher hätten die Mitarbeiter die Betten damals dicht aneinanderstellen können. „Momentan sind allerdings vor allem Mütter mit ihren Kindern unterwegs.“ Der Kreis habe daher eine Kabinenlösung ins Auge gefasst. Pro Familie stünden nun 16 Quadratmeter zur Verfügung. Somit könnte der Kreis 152 Plätze für Kriegsflüchtlinge zur Verfügung stellen.

Der Kreisausschuss habe in seiner Sitzung vergangene Woche auch schon finanzielle Mittel für die Einrichtung einer Notunterkunft zur Verfügung gestellt, berichtet Daniela Hitzemann weiter. Damit sollen bei Bedarf beispielsweise Betten gekauft werden.

Seit Kriegsbeginn in der Ukraine hat die Stadt Hilden – neben den seitens des Landes zugewiesenen Flüchtlingen aus Syrien und Afghanistan – 139 ukrainische Geflüchtete in ihren 24 Notunterkünften versorgt, erklärt Bürgermeister Claus Pommer. „Weitere 150 Personen sind in privaten Unterkünften untergekommen. Damit sind die Kapazitäten fast vollständig ausgeschöpft, neue müssen geschaffen werden. Dafür lotet die Stadt derzeit alle Möglichkeiten aus“, berichtet er weiter. Die Verwaltung bereitet aktuell die Notunterkunft an der Beckersheide für weitere Flüchtlinge vor. „Je nach Belegung finden dort bis zu 120 Menschen Platz“, erklärt Claus Pommer. Zum anderen liefen die Vorbereitungen für eine temporäre Umnutzung der Sporthalle am Weidenweg weiter. „Diese soll für den Fall zur Verfügung stehen, dass Menschen übergangsweise untergebracht werden müssen, bis sie in eine Notunterkunft oder in eine private Wohnung ziehen können. Bis der Bedarf besteht, kann der Schul- und Vereinssports dort weiter stattfinden.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort