Hilden Sporthalle ist bis Februar gesperrt

Hilden · Ursache des Wasserschadens sind defekte Kanäle, steht jetzt fest. Sie können repariert werden, so der städtische Gebäudemanager Ralf Scheib.

 Der Boden und vor allem der Unterboden der Sporthalle muss in großen Teilen ausgetauscht werden. Gebäudemanager Scheib hofft, dass die Versicherung der Stadt für den Schaden aufkommt.

Der Boden und vor allem der Unterboden der Sporthalle muss in großen Teilen ausgetauscht werden. Gebäudemanager Scheib hofft, dass die Versicherung der Stadt für den Schaden aufkommt.

Foto: Olaf Staschik

So etwas nennt man wohl Glück im Unglück. Seit Mitte September ist die Sporthalle Furtwänglerstraße wegen eines Wasserschadens gesperrt. Jetzt - nach acht Wochen - kennt Ralf Scheib, Leiter des Amts für Gebäudemanagement, endlich auch die Ursache des Malheurs: "Kanäle sind defekt." Mit Wasserschäden ist das nämlich so eine Sache. Das Wasser sucht sich seinen Weg.

Die gute Nachricht dabei ist: "Die Kanäle können wohl repariert werden - mit gewissem Vorbehalt." Das hat ein Experte festgestellt. Sein schriftlicher Bericht liegt dem Gebäudemanagement aber noch nicht vor. Die Kanalsanierung sei auf jeden Fall kostengünstiger als die Neuanlage - und dauere nicht so lang. Trotzdem wird die Sporthalle mindestens weitere acht Wochen gesperrt bleiben müssen. "Sie ist frühestens im Februar 2016 wieder nutzbar", will sich Scheib nicht zu weit aus dem Fenster lehnen: "Wenn wir Glück haben."

Fest steht: Der Hallenboden ist durch die eingedrungene Feuchtigkeit hin und muss komplett erneuert werden, einschließlich Unterboden. Allein dies wird 80.000 Euro kosten, schätzt Scheib. Wenn die defekten Kanäle unterhalb des Gebäudes liegen, wird die Versicherung der Stadt den Schaden (einschließlich des Folgeschadens am Hallenboden) übernehmen. Davon geht der Gebäudemanager aus. Eine Reparatur lohne sich auf alle Fälle: Die Halle sei zwar alt (Baujahr 1971), aber nutzbar - und wird auch weiterhin gebraucht. Im Sommer 2016 schließt die Theodor-Heuss-Schule, Hilden letzte Hauptschule. Ein Gebäudeteil soll zu einem Groß-Kindergarten mit 105 Plätzen umgebaut werden. Den vorderen Teil will die Volkshochschule übergangsweise nutzen. Sie belegt heute bereits neun Klassenräume mit Integrations- und Schulabschluss-Kursen. Der Verwaltungsvorstand schlägt vor, auf dem Gelände bis zu 95 Wohnungen zu bauen.

Die Sporthalle soll auf jeden Fall erhalten bleiben und von den Kindergartenkindern, Sportvereinen und dem benachbarten Jugendtreff "Area 51" genutzt werden.

Für die aktuellen Nutzer - Heuss-Schüler, Sportler des Sportvereins Hilden Nord und die Tanzsportgemeinschaft Blau-Weiß Hilden - konnte Claudia Ledzbor, Leiterin des Sportbüros, Ersatzzeiten finden: "Andere Vereine sind zusammengerückt. Alle Hildener Vereine sind sehr solidarisch. Das hat uns sehr geholfen."

Denn freie Hallenzeiten gibt es in Hilden praktisch nicht mehr. "Alle 13 Sporthallen sind zu 100 Prozent ausgelastet", berichtet Ledzbor: "Wir verteilen rund 1600 Wochenstunden Hallenzeiten an Schulen und Vereine." Die Heuss-Schüler sind zum Teil in die private Sport-Mühle Hilden ausgewichen, die Kosten übernimmt die Stadt Hilden. Die große Kampfsport-Abteilung des SV Hilden Nord kann übergangsweise die kleine Halle der Wilhelm-Fabry-Schule nutzen.

Die Stadt Hilden muss auf dem heutigen Schul-Gelände auch noch ein Regenrückhaltebecken bauen und einzäunen (3000 Quadratmeter Fläche). Es kann nur an der Ecke Furtwängler-/Richard-Wagner-Stelle errichtet werden.

(RP)
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