Fußball Wiedergutmachung im Pokal

Im Mai 2008 erkannten die Landesliga-Fußballer des SV Nord im Duell beim Verbandsligisten SC West ihre Grenzen. Morgen fordert Trainer Ferdi Stanetzky einen disziplinierteren Auftritt.

Hilden-Nord – SC Düsseldorf-West. Einen Tag nach der 1:5-Abfuhr beim abstiegsgefährdeten HSV Langenfeld ist Ferdi Stanetzky immer noch restlos bedient. "Die Art und Weise der Niederlage und das relativ hohe Ergebnis ist wenig erbaulich", erklärt der Trainer des SV Nord. Zumal die Hildener Fußballer in der Landesliga nun selbst wieder aufmerksam den Blick nach unten richten müssen. Doch nicht nur die Leistung auf dem Platz führte zur Klatsche. "In der zweiten Halbzeit war von Disziplin nichts mehr zu sehen. Dazu kam dann noch die Moserei von Offiziellen und Zuschauern – da hat sich im Schneetreiben eine regelrechte Lawine entwickelt", seufzt der 49-Jährige. Höhepunkt des unbefriedigenden Auftritts war die rote Karte für Stefan Schaumburg, die Stanetzky "absolut überzogen" nennt. An der Entscheidung des Schiedsrichters ändert das nichts – vier Wochen Sperre sind gewiss.

Angesichts dieser Entwicklung in der Meisterschaft – im neuen Jahr steht bislang nur ein Zähler zu Buche – ist die Vorfreude auf das morgige Halbfinale im Kreispokal (19 Uhr, Furtwänglerstraße) gering. "Ich muss erst einmal mit mir selbst ins Reine kommen, ob ich dem ein oder anderen eine schöpferische Pause gönne", kündigt Ferdi Stanetzky vor dem Duell gegen den Niederrheinliga-Sechsten personelle Veränderungen an. Und einen harten Kampf. "Mit dem SC West haben wir noch eine Rechnung offen", erinnert er sich an die 2:7-Schmach, die die Hildener im vergangenen Mai im Pokalkampf erfuhren. Bereits zur Pause lagen die Norder mit 1:6 zurück – da spielten sie nach der roten Karte für Alper Denizci nach einer Tätlichkeit und der gelb-roten Karte für Thomas Knüfermann wegen Meckerns bereits in doppelter Unterzahl. Bis zur Pause zückte der Schiedsrichter zudem noch mehrfach den gelben Karton. Erst nach dem Seitenwechsel konzentrierten sich die Itterstädter wieder aufs Fußballspielen.

Wiedergutmachung ist also das eine Ziel. Letztlich lockt aber auch die Aussicht, mit einem Sieg über den SC West und dem Finaleinzug die erste Runde des Arag-Pokals auf Niederrheinebene zu erreichen. "Schauen wir mal, ob die uns lassen", kennt Ferdi Stanetzky die Düsseldorfer Truppe aus dem Effeff. Andree Stimmer und Vitali Gelzer beispielsweise trugen einst selbst das Norder Trikot. Niko Schörnich, der in der Winterpause vom DSC kam, lief in der vergangenen Saison noch beim Ortsrivalen VfB 03 auf. Im Angriff zählen René Kägebein und Florian Körs zu den herausragenden Kräften in der Truppe von Michael Kezmann, die zum Meisterschaftsauftakt im neuen Jahr erst nach hartem Kampf Spitzenreiter Union Solingen knapp mit 2:3 unterlag. "Spielerisch können wir an guten Tagen gegen jeden der Liga mithalten", erkannte der SC-Trainer.

Das ficht Ferdi Stanetzky jedoch nicht an. "In den Tests gegen den Cronenberger SC und TuRU Düsseldorf haben wir auch eine Halbzeit ordentlich gespielt", betont der 49-Jährige, der von seiner Elf diesmal Taten sehen will. "In der Kabine nimmst du dir viel vor, alle schreien, machen – und dann führen individuelle Fehler zu unnötigen Gegentoren. Da hat der ein oder andere wohl beim Verlassen der Kabine schon vergessen, was er vorher geschrien hat", nimmt Ferdi Stanetzky kein Blatt vor den Mund.

(RP)
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