Basketball TuS 96 verpasst nur knapp den Coup

Im Gipfeltreffen der Basketball-Oberliga zwingen die Hildener Spitzenreiter DT Ronsdorf in die Verlängerung. In der hat die Mannschaft von Mario Kyriasoglou allerdings hauchdünn das Nachsehen und verliert am Ende mit 88:89.

 Avery Patterson (am Ball) versucht, an Jürgen Malbeck vorbeizuziehen.

Avery Patterson (am Ball) versucht, an Jürgen Malbeck vorbeizuziehen.

Foto: Anja Tinter

TuS Hilden — DT Ronsdorf n.V. 88:89 (76:76, 40:40). Die rund 250 Zuschauer in der Fabriciushalle waren schier aus dem Häuschen. Denn das Gipfeltreffen in der Basketball-Oberliga war an Spannung nicht zu überbieten. Und erneut hatte der TuS 96 den Favoriten am Rande einer Niederlage. Erst in der Verlängerung hatten die Hildener knapp das Nachsehen — in der Schlussphase machten Kleinigkeiten den Unterschied aus.

Mario Kyriasoglou war vom Wechselbad der Gefühle gezeichnet. "Am Ende haben wir nicht unbedingt die besten Entscheidungen getroffen", konstatierte der Trainer. Zugleich betonte er aber voller Stolz: "Wir haben zum zweiten Mal gezeigt, dass die Ronsdorfer nicht unschlagbar sind. Schade nur, dass wir aus der Partie nichts mitnehmen." Sein Gegenüber Marek Twarog gestand: "Wir hatten heute auch etwas Glück." Allerdings haderte der DT-Coach, der von einem Duell auf Regionalliga-Niveau sprach, auch mit den Schiedsrichtern: "Sie haben uns aus dem Rhythmus gebracht, da sie das Spiel nicht unter Kontrolle hatten." Letztlich aber war er überzeugt: "Ich denke, wir haben verdient gewonnen."

Die Ex-Profis Jürgen Malbeck und Mike Baron brachten die Ronsdorfer mit 4:0 (1.) in Führung. Dann aber ließ Michael Mulde mit einem Dreier aufhorchen. Und spätestens beim 9:9 (5.) durch Makaty Mbaye waren die Hildener richtig im Spiel drin. Doch zunächst hatten die Gäste, die es zwischenzeitlich mit einer Zonendeckung versuchten, die Nase weiter vorn. Ein interessantes Duell lieferte sich TuS-Regisseur Avery Patterson mit dem Ex-Hildener Zuri Williams, der gegen ihn verteidigte. Auf der anderen Seite versuchte Patterson die Kreise des Ex-Nationalspielers Gordan Geib einzugrenzen. Die erste Hildener Führung markierte Jörg Holtz mit dem 18:17 (8.). Und zwei Sekunden vor dem Ende des ersten Viertels schloss Patterson einen Schnellangriff mit dem 22:20 (10.) ab.

Im zweiten Abschnitt blieben die TuS-Basketballer in Front, bauten ihren Vorsprung durch einen Dreier von Jörg Oppermann sogar auf 38:29 (17.) aus. Innerhalb der nächsten Minute drehten die Ronsdorfer jedoch die Partie. Williams verkürzte mit zwei Freiwürfen auf 37:38 (19.), und dann versenkte Geib einen Drei-Punkte-Wurf zur erneuten 40:38Führung. Kurz vor dem Pausenpfiff glich Maktay Mbaye aber wieder zum 40:40 aus.

In den ersten zwei Minuten nach dem Seitenwechsel wogte das Geschehen zunächst hin und her. Dann aber folgte die stärkste Phase von Zuri Willams, der an alter Heimstätte zu Topform auflief. Nach dem 43:42 (22.) durch Geib baute der 38-Jährige die Führung fast im Alleingang auf 54:44 (25.) aus. Eine Auszeit von Mario Kyriasoglou vermochte den Angriffswirbel der Gäste nur kurzzeitig zu stoppen. Durch Mbaye arbeiteten sich die Hildener wieder auf 50:56 (28.) heran. Doch Ende des dritten Viertels, in dem Zuri Williams allein 15 Punkte erzielte, lag der TuS 96 wieder mit 54:64 zurück.

Nach dem Wiederanpfiff erhöhte der Spitzenreiter sogar auf 70:54 (33.). In einer weiteren Auszeit stellte Kyriasoglou seine Mannschaft neu ein. Mit Erfolg, denn die Hildener kämpften sich durch einen Dreier von Adam Mekki wieder auf 66:71 (37.) heran. "Defense, defense", skandierten die TuS-Fans von den Rängen. Und jetzt hatte auch DT-Coach Marek Twarog Besprechungsbedarf.

Eine Minute vor dem Ende der regulären Spielzeit traf Patterson zum 70:74, versenkte dann einen Freiwurf zum 71:74. Den zweiten Freiwurf setzte der US-Amerikaner an den Ring — Alejandro Escapa sicherte sich den Rebound und markierte das 73:74. Kurz danach vergab Mulde einen Schnellangriff. 21 Sekunden waren noch zu spielen, als Kyriasoglou in einer Auszeit die Taktik für die Schlussoffensive besprach. Fünf Sekunden später bekam Patterson zwei weitere Freiwürfe. Den ersten nutzte er zum 74:76 — beim zweiten schnappte sich erneut Escapa den Rebound, verwarf aber ebenso wie der nachsetzende Mbaye. Auf der anderen Seite war auch Ex-Bundesligaspieler Gordan Geib vor Nervosität nicht gefeit — die Unparteiischen entschieden auf Schrittfehler. Mbaye nutzte die Chance, um im zweiten Versuch zum 76:76 zu egalisieren.

In der Verlängerung schienen die Hildener beim 79:76 und 83:80 (42.) schon auf der Siegerstraße. Doch Marco Barth riss die Fans aus allen Träumen, als er von der Drei-Punkte-Linie zum 83:83 (43.) ausglich — es waren in dieser Partie die ersten Punkte des Ex-Profis überhaupt. Bis zum 85:86 (45.) hielten die TuSBasketballer Tuchfühlung, doch Geib baute den Ronsdorfer Vorsprung von der Freiwurflinie auf 89:85 aus. Der anschließende Dreier von Adam Mekki zum 88:89 kam letztlich zu spät.

(RP)
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