Handball Steuerrecht fordert Trennung

Seit der Jahresversammlung der HSG Gruiten/Hochdahl gehen die Handballer des TSV Gruiten und des TSV Hochdahl zumindest finanziell wieder getrennte Wege. Sportlich bleibt alles beim Alten.

GRUITEN/HOCHDAHL Als gutes Zeichen wertete es Michael Grashoff zu Beginn der Jahresversammlung der Handballer der HSG Gruiten/Hochdahl, dass die gut zwei Dutzend anwesenden Mitglieder in vielen Fällen nicht auf Anhieb wussten, zu welchem Verein sie nun zählen. Für den Vorsitzende der HSG war es eine Freude zu sehen: die Abteilungen des TSV Gruiten und TSV Hochdahl sind eng zusammengewachsen. „Daher ist es schon schade, dass es nach elf Jahren unsere letzte gemeinsame Versammlung ist“, sagte Grashoff. Aus steuerrechtlichen Gründen forderten die Hauptvereine, dass die Abteilungen wieder separate Vorstände erhalten. Künftig organisiert die HSG nur noch den sportlichen Spielbetrieb.

Wahlen ohne Überraschungen

Mit roten Stimmkarten für die Gruitener und gelben Karten für die Hochdahler lösten die Verantwortlichen das Problem der Zuordnung bei den Wahlen. Diese verliefen ohne Überraschungen, denn bereits im Vorfeld waren potenzielle Mitarbeiter angesprochen worden. Entsprechend schnell über die Bühne waren die beiden getrennten Abstimmungen (Ergebnisse siehe Infokasten). Grashoff lobte die große Solidarität und das enorme Zusammengehörigkeitsgefühl in der HSG und bedauerte: „Leider hat sich unser Konstrukt einer Spielgemeinschaft als steuerlich nicht vorteilhaft für die Vereine entpuppt.“

Der letzte HSG-Vorsitzende ging ebenso wie Jugendwart Thomas Bender lieber auf die sportliche Situation in der Jugend ein. Die kann sich vor allem bei den Mädchen sehen lassen. „In den vergangenen zwei Jahren haben wir diese Sparte mit Erfolg umgebaut“, waren sich beide einig. Rund 270 Mitglieder hat die HSG insgesamt. Bei den Senioren gibt es zwei weibliche Mannschaften „mit Perspektive“, bemerkte Grashoff, während er das Herren-Team und das neue Konzept nur am Rande erwähnte. In diesem Bereich soll Trainer Karl-Heinz Voigt übergreifend als Koordinator tätig werden. Für die Jugend, die sich in der kommenden Saison mit so vielen Teams wie nie zuvor am Ligenbetrieb beteiligt, sucht die HSG noch Übungsleiter. Bender sagte: „Wir zielen mit unserer Arbeit nicht nur auf sportliche Erfolg ab, sondern wollen menschlich und sportlich spielfähige Mannschaften bilden.“ Fest geplant ist eine Jugendfahrt.

Der Etat der HSG beläuft sich derzeit auf rund 22 400 Euro. Diese werden etwa zu gleichen Teilen von den beiden Hauptvereinen und von einem Förderverein aufgebracht. Grashoff bezifferte die Übungsleiter- und Trainerhonorare auf etwa 12 600 Euro, nannte das Engagement daher „idealistisch“. Auf 3800 Euro belaufen sich die Schiedsrichter-, auf 3000 Euro die Verwaltungs und auf rund 2400 Euro die Ausstattungskosten für die Jugendteams. Die Senioren werden von Sponsoren ausgerüstet.

(RP)
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