Historischer „Me Too“-Prozess: Berufungsgericht hebt Urteil gegen Harvey Weinstein auf
EILMELDUNG
Historischer „Me Too“-Prozess: Berufungsgericht hebt Urteil gegen Harvey Weinstein auf

Handball Revival-Spiel der 69er

Die "Handball-Oldies" der DJK Unitas Haan feiern ein Wiedersehen mit dem alten Konkurrenten SG Essen-Überruhr.Das Ergebnis (25:25) ist absolut zweitrangig – die "fünfte Halbzeit" steht im Vordergrund.

Die "Handball-Oldies" der DJK Unitas Haan feiern ein Wiedersehen mit dem alten Konkurrenten SG Essen-Überruhr.Das Ergebnis (25:25) ist absolut zweitrangig — die "fünfte Halbzeit" steht im Vordergrund.

Es war wie in (ganz) alten Zeiten: Zehn Sekunden vor dem Schlusspfiff holt Raphael Kutz einen Siebenmeter heraus und Carsten Langbehn vollstreckte im zweiten Versuch zum 25:25. Über das vorherige Foul ließe sich trefflich diskutieren, wäre es denn wie früher ein Spiel von sportlicher Bedeutung gewesen.

Griff in die Trickkiste

Doch diesmal stand bei der Partie zwischen dem Jahrgang 1969 der DJK Unitas Haan und der SG Essen-Überruhr allein der Spaß im Vordergrund. Mit einem Freundschaftsspiel, in dem durchaus ein gewisser Ehrgeiz bei beiden Mannschaften zu erkennen war, ließen die früheren Konkurrenten die alten Zeiten wieder aufleben — um sich nach dem Abpfiff gegenseitig in den Armen zu liegen. Das Ergebnis war in der dann folgenden und weitaus längeren "dritten Halbzeit" natürlich zweitrangig. Mit 25:25 endete das "Revival-Spiel", bei dem einige Akteure sehenswert in die Trickkiste griffen und technische Kabinettstückchen zeigten. Eigentlich trafen sich die Teams später zur "fünften Halbzeit", denn das Schiedsgericht um den 71-jährigen Unparteiischen Hagen Zeller verfügte vorab, dass vier Abschnitte mit jeweils 15 Minuten gespielt werden sollten.

Meister-Trainer

Nicht nur der Schiedsrichter, der kürzlich in den sportlichen Ruhestand getreten war, wurde noch einmal reaktiviert. Auf der Bank der DJK Unitas Haan saßen mit Heribert Höschler und Josef Graw jene Trainer, die ihre Mannschaft — zusammen mit dem leider verhinderten Lutz Plümacher — von 1982 bis 1988 zu vier Niederrhein-Meisterschaften in Folge und zwei westdeutschen Vize-Titeln geführt hatten.

Den ersten Spaß erlaubten sich die Unitas-Handballer schon vor dem Anpfiff: Rückennummer und Jahrgang waren identisch, weshalb zwölf Akteure die "69" trugen — nur Torwart Stefan Richter bildete mit der "68" die einzige Ausnahme. Dem selbst ernannten "Dream-Team" gelang es allerdings erst nach neun Minuten, das erste Tor zu erzielen. Vorher ging nach Würfen an Pfosten und Lattenkreuz ein Raunen durch das Publikum. Nach dem zweiten Viertel zeigte sich, wie ernst besonders die Haaner das "Nostalgie-Treffen" nahmen: Stefan Richter verletzte sich bei einem Siebenmeter, wiegelte aber sofort ab: "Das ist eben Einsatz !" Und die am längsten aktiven Spieler Raffa Kutz, Didi Hedram und Carsten Langbehn diskutierten eifrig über Taktik und Kampfgeist.

Bemerkenswerte Kameradschaft

All das war nach dem Abpfiff vergessen. Gemeinsam verabschiedeten und bedankten sich die Akteure von den Zuschauern. "Ich habe die Jungs, seit sie neun Jahre alt waren, bis zur B-Jugend trainiert", erinnert sich Heribert Höschler. Noch immer würde das Team einen engen Kontakt pflegen. Vor drei Jahren wiederholte diese Unitas-Truppe die Ungarn-Abschlussfahrt des Jahres 1988. "Es herrschte immer eine bemerkenswerte Kameradschaft", stellte der frühere Trainer fest, "und es ist einfach toll, noch einmal alle in Aktion zu erleben."

Übrigens, angesichts der ausgelassenen Stimmung bei diesem Revival-Spiel dürfte es nicht das letzte Treffen der Handball-Oldies gewesen sein.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort