Fußball Poldis Doppelgänger
In der Düsseldorfer Altstadt wird er regelmäßig um Autogramme gebeten, weil er aussieht wie Lukas Podolski. Und Ratingens neuer Torhüter Sebastian Geidel zögert nicht und schreibt.
Das ist Lukas Podolski
"Ich weiß auch nicht, wie meine Eltern das hinbekommen haben", sagt Sebastian Geidel. Unangenehm ist ihm der Rummel nicht. Er nimmt es mit Humor, macht mit und genießt es auch, für Augenblicke ein Star zu sein. Denn es gibt neben dem Aussehen noch weitere Gemeinsamkeiten: "Ich bin ein lebensfroher Mensch, gebe kurze, knappe Antworten und bin unbekümmert."
Dann ist aber auch der Punkt gekommen, wo sich Sebastian Geidel von dem Fußball-Nationalspieler Lukas Podolski abgrenzt. "Ich habe Abitur." Und weil das allein scheinbar nicht ausreicht, untermauert er die Verschiedenheit: "Ich bin Torhüter, Poldi Torjäger; ich bin Rechtsfuß, er Linksfuß." Und dann der wesentliche Unterschied: "Ich bin Düsseldorfer, er Kölner." Dazwischen liegen Welten.
Sebastian Geidel aus Derendorf spielte beim Kreisligisten ASV Tiefenbroich und wechselte jetzt zum Niederrheinligisten Ratingen 04/19. Drei Klassen Unterschied, ein gewaltiger Sprung, den wohl nur ein Torhüter schaffen kann. "Ich bin jetzt 28 Jahre, die Chance konnte ich mir nicht entgehen lassen", sagt er, der damit zu den Alten im erneut mit jungen Spielern gespickten Kader zählt. "Ich bin gut aufgenommen worden", formuliert er seine ersten Eindrücke. "Aber das ist hier natürlich ein ganz anderes Programm, als in den vergangenen vier Jahren in Tiefenbroich."
Dass er vom Papier her hinter Dennis Höffgen und Thomas Scholz nur die Nummer drei ist, stört ihn nicht. "Das habe ich bislang noch nicht so zu spüren bekommen", sagt Sebastian Geidel. "Es wird keiner bevorzugt und es geht fair zu. Und der Trainer wird sicherlich jedem eine Chance geben." Das bisherige Programm hat Sebastian Geidel komplett absolviert und einen guten Eindruck hinterlassen.
Übrigens, auch Poldi ist die Nummer drei — hinter Luca Toni und Miroslav Klose.
