Fußball Ordentlicher Abgang

Ferdi Stanetzky steht am Sonntag ein letztes Mal auf der Kommandobrücke des Fußball-Landesligisten SV Nord – und wünscht sich einen Sieg. Kollege Heiko Köpper vom VfB 03 ist schon mit einem Remis zufrieden.

Hilden-Nord – SV Uedesheim. Die Ära Ferdi Stanetzky neigt sich bei den Landesliga-Fußballern des SV Nord dem Ende zu – vorerst. "Man soll niemals nie sagen", weiß der Trainer aus eigener Erfahrung, dass ein Abschied nicht für die Ewigkeit sein muss. Doch diesmal ist der 50-Jährige gewillt, als Coach die Hände langfristig in den Schoss zul legen. Zumindest im Seniorenbereich, denn in der Jugendabteilung wirkt Stanetzky weiter als Obmann und Nachwuchstrainer.

Zum Abschluss einer Saison mit Höhen und Tiefen wünscht sich das Norder Urgestein einen Sieg. "Ich möchte einen vernünftigen Abgang." Deshalb ist der Chef-Trainer sogar dankbar, dass mit Uedesheim ein Gegner der unbequemen Art kommt. "Die werden ähnlich wie die Werstener kratzen, beißen und spucken, um nicht abzusteigen", formuliert es Stanetzky gewohnt drastisch. "Das wird wenigstens kein Larifari-Spiel", schiebt er nach.

Die personellen Vorzeichen stehen gut, denn die Hildener schöpfen aus dem Vollen. Einzig Thomas Knüfermann muss wegen der roten Karte, die er sich letzten Sonntag nach Spielende in Giesenkirchen noch abholte, pausieren. Damit verdarb sich der Routinier selbst einen standesgemäßen Abschied von der aktiven Karriere – in der nächsten Saison agiert er als Coach der Norder Landesliga-Truppe. Für Stanetzky ist der Ausfall von Knüfermann auf dem Feld kein Beinbruch. "Dann müssen sich eben Stefan Schaumburg und Daniel Palac mehr ins Spiel einbringen", sagt er. Nach dem Schlusspfiff soll eine große Sause starten. "Mein Bruder Jockel bereitet da irgendetwas vor", ahnt Ferdi Stanetzky. Allerdings müssen die Kicker zuvor auf dem Kunstrasen die richtige Grundlage schaffen. "Alles andere als ein Sieg wäre eine Riesenenttäuschung", nimmt der 50-Jährige deshalb seine Mannschaft ein letztes Mal in die Pflicht.

Weiter auf Hochtouren läuft die Planung für die nächste Saison. Adin Muminovic und Volkan Denizci werden den SV Nord wohl aus pekuniären Gründen verlassen. Daniel Palac sucht ebenso wie Markus Rychlik eine sportliche Herausforderung auf höherer Ebene. Vom Ortsrivalen VfB 03 fasste Manuel Trebbin eine Rückkehr an die Furtwänglerstraße ins Auge. Doch ein Wechsel scheint derzeit aussichtslos, da der 21-Jährige noch bis Sommer 2010 als Vertragsamateur beim VfB 03 in der Pflicht steht. "Wenn ein Verein bereit ist, eine bestimmte Ablösesumme zu zahlen, kann Manuel Trebbin gehen", erklärte Peter Waldinger, Sportlicher Leiter des VfB 03. "Trebbin hätten wir gerne, aber dann müssen beide Vereine damit einverstanden sein. Wir werden jedoch keinen Euro zahlen", erteilte Wolfgang Becker, Geschäftsführer des SV Nord, finanziellen Begehrlichkeiten eine klare Absage.

SF Baumberg – VfB Hilden. "Das war ein Schlag ins Gesicht." Heiko Köpper hat die 0:6-Klatsche gegen Bayer Dormagen noch immer nicht verdaut. Das gilt wohl auch für viele Zuschauer, die mehr oder weniger stumm die Abfuhr im letzten Heimspiel dieser Saison registrierten. Jetzt wollen sich die Kicker des VfB 03 in Baumberg um Wiedergutmachung bemühen – zumindest, wenn es nach ihrem Trainer geht. "Wir wollen nicht verlieren", fordert Heiko Köpper "einen gescheiten Abschluss" beim Landesliga-Vierten. In der Hinrunde behielten die Hildener mit 2:1 die Oberhand. "Allerdings waren die Baumberger da noch nicht so gefestigt wie jetzt," bekennt der VfB-Coach. Die nötige Stabilität ließen zuletzt aber auch die Itterstädter vermissen. Deshalb rücken wohl Sven Röttgen und Manuel Schulz, die letzten Sonntag erst nach der Pause kamen, aber auch der erfahrene Ronny Frings, der im Mittelfeld gänzlich seinen Platz für Karol Bienia räumte, wieder in die Startformation.

(RP)
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