Volleyball Nur zwei Sätze top

Im Oberliga-Duell gegen den Spitzenreiter geht den Volleyballern der Hildener AT nach einer 2:0-Führung die Luft aus. Das Schlusslicht verpasst eine Sensation und kassiert die erwartete Niederlage.

Hildener AT – VC Menden-Much 2:3 (25:19, 25:23, 21:25, 16:25, 3:15). Beim Seitenwechsel im fünften Satz genügte ein Blick in die Gesichter der HAT-Volleyballer, um zu erkennen, dass keiner mehr so recht an einen Sieg glauben wollte. Mit 1:8 lagen die Hildener zurück, als die beiden ungleichen Oberliga-Mannschaften die Seiten tauschten. Auf dem Papier sah im Vorfeld ohnehin alles nach einer klaren Angelegenheit aus, denn der Spitzenreiter war beim Schlusslicht zu Gast.

Nach den beiden ersten Sätzen deutete sich noch eine Sensation an, aus der am Ende allerdings doch nichts wurde. Verwundert, unsortiert und bisweilen ratlos wirkte der Tabellenführer in den ersten zwei Durchgängen. Es waren schöne Aktionen im ersten Satz wie der Schmetterball von Sebastian Czpakowski zum 3:3, das Ass von Andreas Masuhr zum 5:4 und ein verunglückter und doch noch erfolgreicher Netzroller von Peter Ruda zum 12:7, die das Bild bestimmten. Die HAT dominierte zwar die Partie nicht gänzlich, hinterließ aber den besseren spielerischen und kämpferischen Eindruck. Zu Beginn des zweiten Durchgangs schien es, als hätten die Gastgeber den Faden verloren, denn sie lagen mit 1:5 hinten. Doch mit viel Moral arbeiteten sie sich Punkt für Punkt heran – der Ausgleich gelang beim 15:15. Danach übernahmen die Itterstädter sogar die Führung. Menden glückte zwar noch das 21:20, doch nach einem spannenden Schlagabtausch stand es nach Sätzen bereits 2:0 für die HAT.

"In den beiden ersten Durchgängen hat alles gestimmt. Dass wir den dritten Satz verloren haben, geht auch noch in Ordnung, denn unser Gegner war in der Pflicht", sagte Markus Rennecke. Obwohl die Hildener zwei klare Führungen (8:2, 11:5) noch herschenkten und damit einen 3:0-Erfolg verpassten, war der Trainer "nicht böse, sondern nur etwas enttäuscht". Fassungslos erlebte jedoch auch er, wie die Mendener die Gastgeber im vierten Satz regelrecht auseinandernahmen. Der Spitzenreiter führte mit 11:3, als Rennecke seine zweite Auszeit nehmen musste. Doch auch die half nicht. Die Gäste spielten nun wie aus einem Guss, die HAT konnte da einfach nicht mithalten.

"Wir haben anfangs an unserer Leistungsgrenze gespielt, dann aber nicht mehr genug Druck aufgebaut. Menden machte in der Folge weniger Fehler und wurde dadurch immer stärker", fasste Rennecke zusammen. Auch ihm tat es sichtlich weh, dass sein Team im Tiebreak dermaßen unter die Räder kam und nur drei Punkte erzielte. "Dass wir so eingebrochen sind, ist sehr schade", sagte der HAT-Coach, "denn zuvor haben wir mehrmals Moral bewiesen."

(RP)
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