Kinderturnabzeichen Mit Schwung zum Abzeichen
Für die Helfer von TuS 96 und HAT ist die Veranstaltung längst Routine. Aufgeregter sind die Nachwuchssportler, die ihr Können gerne unter Beweis stellen und dafür die Auszeichnung des DOSB erhalten.
Ein gewisser Lärmpegel herrscht in der Dr.-Ellen-Wiederhold-Sporthalle. Überall wuseln Kinder, begleitet von ihren Eltern, Geschwistern und Großeltern, zwischen Turngeräten und Gymnastikmatten hin und her. Noch etwas verlegen steht der sechsjährige André vor den Turnringen auf einem kleinen Kasten.
Im Knien soll er nur mit den Beinen einen Ball in einen anderen Kasten befördern — und dabei noch an den Ringen durch die Luft schwingen. Eine anspruchsvolle Aufgabe für den Jungen.
Doch dank ermutigender Motivation durch Übungsleiterin Sylvia Schlößer und Vater Adrian Weczerek meistert André die Übung im zweiten Versuch und holt sich mit einem strahlenden Lächeln seine Laufkarte ab. "Wir fühlen uns jetzt super. Alles hat gut geklappt und wir wurden toll beraten", sagt der stolze Vater, der selbst im Trainingsanzug in die Halle gekommen ist.
Rund 200 Kinder im Alter zwischen drei und zwölf Jahren kamen in die frisch renovierte Sporthalle und versuchten sich an den Prüfungen zum Deutschen Kinderturnabzeichen des Deutschen Olympischen Sportbundes. Ausgerichtet vom TuS 96 mit Unterstützung der HAT sowie der Kindertagesstätten Rappelkiste und Holterhöfchen galt es für die jungen Turner, neun verschiedene Stationen, sogenannte Felder, zu absolvieren, um das begehrte Abzeichen zu erwerben.
Unterschiedliche Übungen mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden an den einzelnen Feldern brachten den Kindern jeweils verschiedene Punktzahlen ein, die die fleißigen Helfer auf einer Laufkarte vermerkten. Am Ende aller Prüfungen warteten dann eine Urkunde und ein kleines Geschenk auf die stolzen Sportler.
Doch ganz so leicht war es für die meisten Nachwuchsturner nicht. Einfach zu verstehende Plakate mit übersichtlichen Bildern erklären zwar den theoretischen Teil einer Übung, doch die praktische Ausführung kostet die meisten dann doch eine Menge Überwindung.
"Die Kinder sind hochmotiviert, wenn sie hierher kommen. Anfangs sind sie alle noch schüchtern, aber hinterher macht es nur noch Spaß", gibt Petra Nogosseck einen Einblick in die Seelenlage der meisten Talente. Mit vollem Einsatz leistet die Übungsleiterin des TuS 96 den kleinen Turnern Hilfestellung, erklärt noch einmal die verlangte Übung oder springt auch schon einmal selbst mit einer Grätsche über einen Barren.
Zufrieden war auch Manfred Fieker mit dem Ablauf des Tages und den 20 ehrenamtlichen Helfern. "Wir machen das jetzt zum vierten Mal — alle zwei Jahre. Mittlerweile ist die Organisation reine Erfahrungssache", berichtet der Sportwart des TuS 96. Fieker nennt das Turnabzeichen "reine Motivationssache für die Kinder", der Spaß steht immer im Vordergrund. "Bei uns kommt es nicht auf die Haltung an", betont er. Und so drückten die Helfer auch mal das ein oder andere Auge zu, damit auch wirklich jeder mit einem Lächeln nach Hause gehen konnte.
