Mit der Säge in den Wald

Vor dem "Mountainbike Racing Cup" am 2. Mai befreien die Helfer von Velo Solingen die Strecke von umgestürzten Bäumen. Der Rundkurs hält erneut einige anspruchsvolle Passagen bereit.

Solingen "Dahinten hätten wir nach rechts gemusst." Heike Krieschen, Pressesprecherin vom Radsportverein Velo Solingen war bei der traditionellen Streckenbegehung derart in ihrem Element, dass sie die eigentliche Streckenführung aus den Augen verlor. Erst nach der Frage, ob die Fahrer bei dem am 2. Mai ausgetragenen "Hansgrohe Mountainbike Racing Cup" denn dieses lange Flachstück entlang der Wupper zu absolvieren hätten, fiel der Pressesprecherin ihr kleiner Fehler auf. Und dann erzählte Krieschen von den "kleinen Pannen" bei der Mountainbike-Veranstaltung im vergangenen Jahr.

"Bei unserer vierten Veranstaltung hatten wir am Kuchenstand plötzlich keine Dosenmilch und die Anlage für Musik und Durchsagen fehlte." Dass dies den zahlreichen Zuschauern und über 400 Startern am Halfeshof nicht auffiel, war dem Improvisationstalent des Organisationsteams zu verdanken. "Mal sehen, was wir dieses Jahr vergessen", nimmt es Krieschen mit Humor. "Man versucht an alles zu denken, aber dann passiert es eben doch, dass eine Kleinigkeit fehlt."

Hinsichtlich der Stecke dürfen natürlich keine Fehler gemacht werden – die Organisatoren gehen auf Nummer sicher. Mehrmals im Frühjahr treffen sich Freiwillige des Vereins, um die Strecke von umgestürzten Bäumen und abgebrochenen Ästen zu befreien. Mit schwerem Gerät wie Kettensägen und der entsprechenden Schutzausrüstung wird der 4,5 Kilometer lange Rundkurs von den Hindernissen befreit.

Auf der Anfahrt zum Downhill vor dem Wuppersturz wartete auf die Helfer die erste ernstzunehmende Aufgabe. Fachmännisch legten Tobias Ohliger und Jens Krause das "Fichtenmoped" an und rückten dem Baum zu Leibe, der eine der schnellsten Passagen des 150 Höhenmetern umfassenden Rundkurses unpassierbar machte. Der etwa ein Meter im Umfang messende Stamm sollte den Helfern an diesem Vormittag jedoch nur dem Aufwärmen von Muskeln und Gerät dienen. Denn kurz hinter dem Wuppersturz halten die Folgen von Sturm Xynthia die ultimative Herausforderung für die Aushilfswaldarbeiter bereit: Drei kapitale Stämme hat das Sturmtief an der schon für Fußgänger anspruchsvollen Stelle der Stecke zu Fall gebracht. "Für die Räumung haben wir aber nur zweieinhalb Stunden benötigt." Für das Team um den ersten Vorsitzenden Andreas Jacob sind solche Hölzer keine große Aufgabe mehr – schließlich war das Team in diesem Jahr schon dreimal zur Räumung der Strecke im Wald unterwegs.

Neben dem Wuppersturz wird sicher der "Chicken Way" wieder zu den Zuschauer-Attraktionen des Rennens gehören. Nach der Einführungsrunde am Halfeshof ist diese Schikane die erste Mutprobe für die Fahrer. Entweder benutzen sie einen alten Kanalschacht im Anschluss einer Abfahrt als Sprungschanze, oder sie nehmen den "Chicken Way", den Weg der weniger Mut und fahrerisches Können erfordert – aber wertvolle Sekunden im Kampf um die vorderen Plätze kostet.

(RP)
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