Tennis Meister Emmrich erneut ganz vorne

Auf nationaler Ebene ist der Tennis-Experte im Feld der Herren 55 derzeit eine Klasse für sich. Allerdings musste die Nummer eins des DTB für den Sieg beim 3. Daihatsu-Cup Schwerstarbeit leisten. Petra Hohnhold vom TC Stadtwald unterlag erst im Finale der Damen 40.

Der Wettergott meinte es gut mit den Aktiven des 3. Daihatsu-Cups. Gerade waren die letzten Finalbegegnungen im Einzel beendet, da ging ein Schauer auf der Anlage des TC Stadtwald an der Elberfelder Straße nieder. Der war allerdings nicht von langer Dauer – und nur noch ein Doppel stand auf dem Spielplan. Entsprechend zufrieden war Werner Pawelczack mit dem Verlauf des Wettkampfs ab Damen 40 und Herren 50 aufwärts. "Die Qualität stimmte", strahlte der Chef-Organisator. Einziger Wermutstropfen: Weil ein wichtiger Sponsor kurz vor dem Start des Turniers mit DTB-Ranglistenwertung seine Zusage zurückzog, muss Pawelczack einen großen Teil der Kosten auf eigener Tasche begleichen. Deshalb steht hinter einer vierten Auflage derzeit noch ein Fragezeichen. "Wir wollen natürlich gerne und planen auch schon locker", sagte er.

Vor allem das Endspiel der Herren 55 zog die Zuschauer in ihren Bann. Mit Titelverteidiger Thomas Emmrich und Herausforderer Dan Nemes standen sich schließlich die Nummer eins und drei der deutschen Rangliste gegenüber. Doch Emmrich erwischte den besseren Start, ging schnell mit 4:0 in Führung. Ein kurioser Netzroller von Dan Nemes – der Ball rollte erst im letzten Moment ins gegnerische Feld – brachte Nemes ins Spiel zurück. Der 57-Jährige vermochte den Verlust des ersten Satzes aber nicht mehr zu verhindern, vielmehr setzte sich Emmrich mit 6:3 durch.

Auch im zweiten Durchgang schien der 56-Jährige auf dem richtigen Weg, schaffte der amtierende Deutsche Hallenmeister doch gleich, Nemes den Aufschlag abzunehmen. Doch sein Gegenüber revanchierte sich, glich zum 1:1 aus und schaffte später das Break zum 3:3. Stop und Gegenstop – die Fans sahen technische Finessen und Emmrich mit 4:3 erneut in Front. Beim 5:3 hatte der Westdeutsche Mannschaftsmeister den Sieg vor Augen, doch sein Kontrahent egalisierte unerwartet zum 5:5. Nach dem 6:6 musste der Tiebreak die Entscheidung bringen _ hier hatte Nemes am Ende deutlich die Nase vorn. Doch nach 0:3-Rückstand im entscheidenden Satz gab der flinke Senior wegen einer Verletzung des Schlagarms auf. "Ich habe beim Aufschlag gemerkt, dass nichts mehr geht", sprach er später von muskulären Problemen. Und fügte hinzu: "Es tut mir sehr leid, aber gegen Thomas muss man immer hundert Prozent spielen." Trotz der glücklichen Titelverteidigung war Emmrich nicht ganz zufrieden. "Wir hatten beide eine sehr hohe Fehlerquote, haben sehr vorsichtig gespielt – da ging die Lockerheit flöten."

Einen harten und langen Kampf lieferte auch Petra Hohnhold vom TC Stadtwald. Zum zweiten Mal in Folge stand die 42-Jährige, die für BW Elberfeld startet, im Finale der Damen 40 – und zog erneut den Kürzeren. Im vergangenen Jahr war die Australierin Lyn Mortimer eine Nummer zu groß. Diesmal scheiterte Hohnhold an Christa Wolf, die Position fünf der deutschen Rangliste einnimmt. "Dieses Jahr bin ich aber wesentlich zufriedener, denn das Spiel war knapper, als es das Ergebnis aussagt." Letztlich stand eine 2:6, 2:6-Niederlage zu Buche.

Zu Beginn gab es zunächst ein Break- und Rebreak-Festival, dann gingen die Spiele immer wieder über Einstand, und das gleich mehrfach. "Ich wusste, was auf mich zukommt, hatte aber gehofft, dass es enger wird", war Hohnhold jedoch nicht sonderlich überrascht, da sie bereits bei den Deutschen Hallenmeisterschaften unterlag. "Bei diesen brutalen Bedingungen bin ich super zufrieden," strahlte Christina Wolf angesichts des schwülwarmen Wetters. Aber die 43-Jährige bekannte auch frank und frei: "Es war nicht einfach."

(RP)
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