Hilden HAT gewinnt das wichtige Kellerduell

Hilden · In der Handball-Verbandsliga geben die Hildener die rote Laterne an die Gäste ab und schöpfen neue Hoffnung im Kampf um den Klassenerhalt. Auch im Pokal läuft es gut: Am 24. Februar kommt Drittligist SG Düsseldorf/Ratingen.

 Lars Krüger (am Ball) agierte wieder als Libero. Die erfahrenen Oliver Hüllenkremer (l.) und Adrian Schoben (r.) lauern auf den Angriffsschlag.

Lars Krüger (am Ball) agierte wieder als Libero. Die erfahrenen Oliver Hüllenkremer (l.) und Adrian Schoben (r.) lauern auf den Angriffsschlag.

Foto: Staschik, Olaf

Hildener AT - TV Salchendorf 3:0 (25:20, 25:20, 25:16). Zufrieden registrierte Martin Leppich, dass seine taktische Maßnahme im Kellerduell der Volleyball-Verbandsliga auf ganzer Linie aufging. Denn der Trainer griff in die Trickkiste und wählte eine Taktik, die in den 80er und 90er Jahren gang und gäbe war, heute aber kaum noch Anwendung findet. "Wir haben mit zwei Zuspielern agiert, die gleichzeitig Angreifer sind", erläuterte Leppich die "antike" Variante, die das Salchendorfer Team aber vor erhebliche Probleme stellte.

Denn mit den über 30 Jahre alten Oliver Hüllenkremer und Adrian Schoben brachte der HAT-Coach zwei oberliga- und verbandsliga-erfahrene Akteure, die diese Spielweise noch aus ihren jungen Jahren kennen und deshalb gut umsetzten. "Das geht natürlich nur, wenn sich die Mannschaft darauf einlässt", erklärte Leppich. Doch der Coach war stolz, dass seine Truppe den Kampf gegen den Abstieg annahm und "auf den Punkt konzentriert" auftrat.

Teamgeist demonstrierten die Hildener auch außerhalb des Feldes, denn am Samstagabend standen 17 Spieler des Kaders in der Dr.Ellen-Wiederhold-Halle - doch nur zwölf sind in einer Partie maximal erlaubt. Letztlich agierten die Hildener sogar nur mit sieben Akteuren, denn Volker Hütz kam nur für zwei Aufschlagaktionen aufs Feld.

Der Rest der Truppe feuerte die Mannschaft gemeinsam mit den überraschend vielen Zuschauern an. "Ich habe eine Menge investiert, viele Gedanken gewälzt und Vorgespräche geführt - das geht natürlich nicht jedesmal", berichtete Martin Leppich. Vor allem im Vorfeld bereitete ihm die wichtige Partie also viel Arbeit. Das Duell selbst ging aber leichter als gedacht über die Bühne. Denn bereits im ersten Satz unterstrichen die Hildener mit einem deutlichen 25:20 ihre Ambitionen. "Die HAT wollte das Spiel gewinnen", machte Leppich den wesentlichen Unterschied beider Kontrahenten aus.

Die Salchendorfer Gegenwehr hielt sich in Grenzen, so dass auch die beiden nächsten Sätze eine klare Angelegenheit der Gastgeber waren. "Wir haben diesmal keine doofen Fehler gemacht", freute sich Leppich über das konsequente Vorgehen seiner Truppe, die mit dem Erfolg ihre Chancen auf den Klassenerhalt deutlich erhöhte. Allerdings warnt der Trainer: "Dieser Sieg hilft uns nicht weiter, wenn wir die nächsten Begegnungen in Schönheit sterben." Denn Abstiegskonkurrent Salchendorf hat in den nächsten Wochen als Faustpfand noch drei Heimspiele vor sich.

Einen Tag später traten die HAT-Volleyballer mit einer neu aufgestellten Mannschaft auch noch erfolgreich zum Pokalkampf an. Im Duell gegen den Bezirksligisten TSG Solingen V behielten die Hildener mit 3:2 (25:17, 25:12, 20:25, 18:25, 15:6) die Oberhand. Im zweiten Spiel des Tages besiegte das Team von Martin Leppich den Landesligisten SV Bayer Wuppertal III mit 3:1 (18:25, 25:22, 25:18, 25:19).

Ein Erfolg, der auch fürs Selbstbewusstsein der HAT-Volleyballer gut war. "So ein Pokalspiel will an einem solchen Wochenende keiner haben, diesmal aber war es besonders reizvoll", kommentierte Leppich das Weiterkommen der HAT. Denn im Halbfinale empfangen die Hildener nun die SG Düsseldorf/Ratingen. "Ein Spiel gegen einen Drittligisten bekommt man nicht oft", betonte der Hildener Coach.

Der sportliche Leckerbissen ist für den 24. Februar terminiert. Dann soll aber auch das Meisterschaftsspiel beim ebenfalls noch nicht geretteten Lokalrivalen SG Langenfeld über die Bühne gehen. "Pokal geht vor", sagt Martin Leppich und rechnet insgeheim mit einer Verschiebung des Punktspiels. Die Fans sollten sich den Termin auf jeden Fall schon mal vormerken, auch wenn es für die Hildener eher eine Lehrstunde wird.

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